Schlagwort-Archive: Psychose

Psychose und Eigensinn. Noncompliance als Chance von Thomas Bock

„Eine Psychiatrie ohne Eigensinn hat einfache Konzepte, klare Diagnosen, Standardmedikationen, ein abgeschottetes Menschenbild … und ist langweilig (muss unendlich langweilig sein). Die Arbeit mit eigensinnigen Patientinnen und Patienten ist anstrengend, vielseitig, lebensnah, birgt überraschende Wendungen mit offenem Ende … und macht Spaß.“ (Seite 9f)

Thomas Bock erzählt in Psychose und Eigensinn von der Bedeutung von Eigensinn bei psychischen Störungen, von anthropologischen Aspekten, Krankheitseinsicht und Compliance, von Recovery, Angehörigenbewegung, Psychoseseminaren und Corona-Pandemie. Im Anschluss daran werden eigensinnige Menschen mit Psychoseerfahrung in 17 Portraits vorgestellt.

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Macht.Wahn.Sinn. Der rätselhaften Krankheit Schizophrenie auf der Spur von Lara Jänsch

„Durch das Aufschreiben meiner Gedanken in einer akuten Psychose werden diese ungefiltert in diesem Buch übermittelt, und Leserinnen und Leser können sich ein genaues Bild von der Erkrankung machen.“ (Seite 7)

Lara Jänsch hat während ihrer psychotischen Episoden ihre Gedanken, Gefühle und Symptome niedergeschrieben, so dass sie mit ihrem Buch Macht. Wahn. Sinn sehr seltene, wertvolle und hilfreiche Einblicke in akute Krankheitsphasen der Schizophrenie bietet.

In Macht. Wahn. Sinn erzählt Jänsch u.a. von Beziehungsideen und Beeinträchtigungs-/Verfolgungswahn, Angst und Gedankenkreisen, Psychiatrieaufenthalten und richterlicher Unterbringung, Stigmatisierung und Ausgrenzung, Auslösern und Rückfällen, Gedankeneingebung und Minussymptomatik, sozialer Unterstützung und Arbeitsleben, Psychopharmaka und Rebound-Psychosen, Eigengefährdung und freiem Willen.

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Integrative Psychosenpsychotherapie. Ein emotions- und biografieorientierter Ansatz von Friederike Schmidt-Hoffmann

„Nach heutiger Auffassung zerbrechen Menschen mit Psychosen an den gleichen Schwierigkeiten, mit denen wir alle ein Leben lang zu ringen haben. Wir alle müssen unseren inneren Widersprüchlichkeiten und auch bösen Lebenserfahrungen zum Trotz der Welt einen eigenen Willen, unser eigenes Ich entgegenhalten. Uns allen fällt das nicht leicht.
Erkennen wir im psychotischen Menschen den Kampf- und Leidensgefährten, bleibt er einer von uns. Sehen wir in ihm nur ein degradiertes Hirn, unzugänglich, unmenschlich, fremd, anders, rücken wir unweigerlich von ihm ab. Wie gut ist es aber für ihn, wenn wir ihm innerlich nah bleiben.“
(Seite 21, Zitat von Manfred Bleuler)

Friederike Schmidt-Hoffmann thematisiert in ihrem Buch Durchlässigkeit und Reizüberflutung, fehlenden Emotionsausdruck und panikartiges Emotionserleben, Schematherapiekonzept und Bewältigungsmodi, Stigma und Recovery, Kontaktaufnahme und Beziehungsaufbau, Ressourcen und Coping-Strategien, Alltagstransfer und Krisenmanagement.

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Ver-rückte Welt. Wie sich Schizophrenie anfühlt von Lisa Kainzbauer und Brigitte Maresch

„Wie fühlt sich Schizophrenie an? […] In diesem Buch möchten wir Menschen sprechen lassen, die eigene Erfahrungen mit dieser Erkrankung gemacht haben: Psychiater:innen, Angehörige und Personen, die selbst an Schizophrenie erkrankt waren oder es nach wie vor sind. Sie alle haben unterschiedliche Perspektiven, die uns einen Schritt näher an die Antwort auf unsere Frage bringen können.“ (Seite 10)

Lisa Kainzbauer und Brigitte Maresch stellen in ihrem Buch Ver-rückte Welt 15 Personen vor, die Experten durch Erfahrung (d.h. Betroffene), Experten durch Miterleben (d.h. Angehörige) bzw. Experten durch Fachwissen (d.h. professionelle Helfer) sind.

Sie alle erzählen von ihren Erfahrungen und ihrem Wissen bezüglich verschiedener Aspekte der Schizophrenie: Symptome wie Beziehungserleben, Konkretismus, Halluzinationen, Wahn, Negativsymptome, formale Denkstörungen und Ich-Störungen sowie Verlauf, Prognose, Auslöser, Therapie, Hilfsangebote, Prävention, Umgang mit der Erkrankung, Stigmatisierung und Entstigmatisierung.

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Als ich aus der Zeit fiel. Mein Weg durch die paranoide Schizophrenie von Jens Jüttner

„Noch immer leiden Betroffene psychotischer Erkrankungen besonders an Stigmatisierung und Diskriminierung. Dies hat vielfältige Folgen von Statusverlust, Nachteile bei der Wohnungs- und Arbeitssuche sowie sozialer Isolation bis hin zu ungünstigen Krankheitsverläufen. Auch die unzureichende Versorgung von Menschen mit psychotischen Erkrankungen durch psychotherapeutische Behandlungsangebote stellt eine Benachteiligung dar.

Daher ist es wichtig, mehr Akzeptanz psychischer Erkrankungen wie die der Schizophrenie sowohl in der Bevölkerung, bei Professionellen sowie bei Betroffenen zu schaffen.“ (Seite 11, Vorwort von J. Cordes)

Jens Jüttner erzählt in Als ich aus der Zeit fiel seine eigene Krankheitsgeschichte und berichtet anhand eigener Erfahrungen, Erlebnisse und Symptome vom Beginn der Schizophrenie, vom Verlauf, von Positiv- und Negativsymptomatik, von den Folgen der Erkrankung, von der Behandlung, von Reboundpsychose, vom Leben nach der Diagnose und nach Psychiatrieaufenthalten.

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Ich bin Virginia Woolf von Pola Polanski

„Die Worte hingen herum wie zerrissenes Papier und wollten sich nicht zu Sätzen formen lassen.“ (Seite 16)

Inka Ziemer ist seit zehn Jahren für die Fächer Germanistik und Philosophie eingeschrieben, langweilt sich in den Vorlesungen jedoch fast zu Tode und verbringt ihre Tage und Nächte mit Alkohol, Cannabis und Virginia Woolfs Büchern.

Immer wieder versucht sie zu schreiben, denn sie ist davon überzeugt, die Reinkarnation der berühmten Schriftstellerin zu sein, sieht überall Parallelen. Doch sie schafft es nicht, die vielen Worte, die sie im Kopf hat, auf Papier zu bringen. Immer wieder reißen die Gedanken ab oder sie wird von äußeren Reizen abgelenkt.

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Ein Spalt Luft von Mischa Mangel

„Wenn ich mir meine Mutter vorstelle, stelle ich sie mir meist als unglücklichen Menschen vor. Ein Mensch, der seit Jahrzehnten in einer Wohnung voller unliebsamer Erinnerungen lebt, und die Erinnerungen lassen nicht los, haben aber den entscheidenden Vorzug, bekannt zu sein. Die Welt außerhalb der Wohnung hingegen ist unbekannt, und das macht Angst.“ (Seite 97)

Vier Monate nach seiner Geburt entwickelt seine Mutter erstmals eine Psychose. Sie zieht sich von allen zurück, lebt allein mit ihrem Sohn in einer Zweizimmerwohnung, die sie kaum noch verlässt.

Sein Vater erhält schließlich das alleinige Sorgerecht, nimmt den Jungen bei sich auf, der Kontakt zur Mutter bricht daraufhin ab.

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Wenn die Sonne zerbricht. Das Rätsel Schizophrenie von Christopher Bollas

„Eine der Tragödien des früheren und heutigen schizophrenen Schicksals ist die rigorose ‚Wirf den Schlüssel weg‘-Endgültigkeit der selbsternannten Experten auf dem Gebiet. In der Vergangenheit wurden Patienten einfach in Hospitälern weggeschlossen, in denen viele von ihnen lebenslang blieben. Heute erleiden sie eher eine psychotropische Einkerkerung. Man hält es für notwendig, einen Weg zur Beseitigung ihrer Symptome zu finden. Dass das Symptom und die Person in vieler Hinsicht ein und dasselbe sind, und dass es passieren kann, dass die Medikation das Menschliche an ihnen ausmerzt, wird zu oft ignoriert.“ (Seite 19)

In Wenn die Sonne zerbricht erzählt Christopher Bollas von seinen Erfahrungen mit Kindern und Erwachsenen mit Schizophrenie, von bestimmten Aspekten des Denkens und Handelns sowie von der Psychotherapie der Schizophrenie.

Thematisiert werden z.B. auch blande Psychose, freie Assoziation, Laienanalyse, Prodrom, Stimmenhören und Konkretismus.

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Achtsamkeit bei psychotischen Störungen. Gruppentherapiemanual für die stationäre und ambulante Behandlung SENSE von Kerem Böge und Eric Hahn

„Wesentliche Befunde zeigen eine Verbesserung hinsichtlich der Positivsymptomatik […], der Negativsymptomatik […] und depressiver Symptome. Weitere Studien konnten nachweisen, dass achtsamkeitsbasierte Interventionen das allgemeine Stressniveau von Menschen mit psychotischen Störungen wirkungsvoll mindern […] sowie das soziale Funktionsniveau […], die Lebensqualität und die Selbstwirksamkeit von Betroffenen verbessern können […].“ (Seite 27)

Kerem Böge und Eric Hahn stellen in ihrem Buch ein Gruppentherapiemanual für Menschen mit Psychose vor, das auf unterschiedlichen Ansätzen und Techniken der Achtsamkeit beruht.

Die Autoren schreiben initial von Grundlagen und Behandlung von Psychosen, von Achtsamkeit bei Psychosen sowie von der Entstehung, dem Aufbau und dem Inhalt ihres Manuals.

Im Anschluss folgt eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Module, z.B. mit theoretischem Hintergrund, praktischer Umsetzung, typischen Herausforderungen und dem Ablauf der einzelnen Sitzungen innerhalb eines Moduls mit verschiedenen Übungen. Dabei lassen sich die Inhalte direkt in die Praxis umsetzen, denn zum einen gibt es Arbeitsblätter zum Ausdrucken und zum anderen beschreiben die Autoren die Abläufe so genau, dass man mit Hilfe des Manuals wirklich sofort einsteigen kann.

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Stimmenhören verstehen. Der Leitfaden zur Arbeit mit Stimmenhörern von Marius Romme und Sandra Escher

„Allmählich erkennt man jedoch, dass das wahre Problem nicht so sehr das Hören der Stimmen selbst ist als vielmehr die Unfähigkeit, mit ihnen umzugehen.“ (Seite 17, Zitat von Douwe Bosga)

Marius Romme und Sandra Escher erklären in Stimmenhören verstehen, warum ein neuer Ansatz bezüglich des Stimmenhörens wichtig, notwendig und längst überfällig ist.

Sie schreiben von Stimmenhören ohne psychiatrische Diagnose, von Auswirkungen der Stimmen auf den Stimmenhörer, Diagnostik, Beziehungen zwischen Stimmen und Lebensgeschichte, Analyse der Stimmen im Interview, Erstellen eines Berichts und Entwicklung einer Hypothese, Umgang mit Stimmen, alternativen Behandlungsansätzen und Selbsthilfe. Dem Buch liegt eine Kopie des Maastricher Fragebogens bei.

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