Schlagwort-Archive: autobiografisch

Ich werde leben von Lale Gül

„Sie dürfen nicht wissen, was sie wissen, nicht fühlen, was sie fühlen, nicht begehren, was sie begehren, nicht sein, was sie sind.“ (Seite 7)

Büsra hat türkische Wurzeln und lebt bei ihrer Großmutter in Amsterdam. Sie lebt ein Doppelleben zwischen den Ansprüchen, die ihre strengen, ultrakonservativen, religiösen Eltern an sie stellen, und den Vorstellungen, die sie selbst von ihrem Leben hat.

Büsra studiert, hat einen offiziellen Nebenjob, arbeitet zusätzlich heimlich in einem Restaurant und unterhält seit Jahren eine Beziehung zu einem jungen Mann, von dem ihre Familie nichts weiß und nichts wissen darf.

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H wie Habicht von Helen Macdonald (Hörbuch)

„Nichts war mehr Balsam für mein trauerndes Herz als der Habicht, der zu mir zurückkehrte. Doch fiel es mit allmählich immer schwerer, zwischen meinem Herzen und dem Habicht zu unterscheiden.“ (CD 3, Track 15)

Schon als Kind hatte Helen Macdonald eine Obsession für Greifvögel, wollte Falknerin werden, was von ihrem Vater stets unterstützt wurde.

Im Jahre 2007 stirbt ihr Vater plötzlich an einem Herzinfarkt. Um die Trauer zu bewältigen, erwirbt sie ein junges Habichtweibchen, das sie Mabel nennt und das sie eigens abrichten möchte.

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Die Mittellosen von Szilárd Borbély

„Das Leben ist schwarzweiß. Oder farblos und deshalb unsichtbar.“

Der namenlose Ich-Erzähler wächst Ende der 1960er Jahre in einem ungarischen Dorf auf. Seine Kindheit ist geprägt von Gewalt, Armut, Hunger, Trostlosigkeit und emotionaler Abgestumpftheit.

Im Dorf sind Antisemitismus und Antiziganismus an der Tagesordnung, und auch der Ich-Erzähler und seine Familie werden geächtet und ausgegrenzt.

Szilárd Borbély beschreibt in Die Mittellosen eine grausame Kindheit, die man sich kaum vorstellen kann und deren Realitätsgehalt man gerne als reine Fiktion abtun möchte. Beim Lesen des Anhangs wird jedoch schnell klar: Der Roman weist autobiografische Züge auf, und die Verarbeitung seiner eigenen Kindheitserlebnisse führten beim Autor zu einer schweren Depression, die schließlich in einem Suizid endete. Die Mittellosen von Szilárd Borbély weiterlesen

Das Lächeln meiner Mutter von Delphine de Vigan

„Wahrscheinlich hatte ich gehofft, aus diesem seltsamen Material würde sich eine Wahrheit herausschälen. Aber es gab keine Wahrheit. Ich hatte nur verstreute Bruchstücke, und schon das Ordnen dieser Bruchstücke war eine Fiktion. […] Was versuchte ich eigentlich, wenn nicht dem Schmerz meiner Mutter näherzukommen, seinen Umfang, seine versteckten Winkel und den Schatten, den er warf, zu erkunden?“ (Seite 39)

Delphine de Vigan findet die Leiche ihrer Mutter Lucile in deren Wohnung, wo sie mehrere Tage lag, ohne dass jemand von ihrem Tod wusste. Nach langem Ringen mit sich entscheidet sie sich dafür, über ihre Mutter zu schreiben, befragt Familienangehörige, liest Briefe, hört Tonbandkassetten an, möchte verstehen, warum sich Lucile suizidiert hat. Das Lächeln meiner Mutter von Delphine de Vigan weiterlesen