Schlagwort-Archive: Migration

Einbruch der Wirklichkeit von Navid Kermani

„Was glauben Sie denn, warum ich hier bin? Ich hatte dort alles, […] ich war jemand. Jetzt bin ich niemand.“

Im Herbst 2015 war Navid Kermani zusammen mit dem Magnum-Fotografen Moises Saman auf der Balkanroute unterwegs.

In Einbruch der Wirklichkeit dokumentiert Kermani, was Menschen für die Hoffnung auf ein besseres Leben in Frieden und Sicherheit, ohne Bomben und tagtägliche Gefahr riskieren, was sie auf ihrer gefährlichen Flucht erleben und welchem Risiko sie wochen- und monatelang ausgesetzt sind. Dabei erzählt der Autor exemplarisch Lebensgeschichten von unterwegs getroffenen Flüchtlingen, bettet seine Schilderungen in aktuelle Geschehnisse ein, beschreibt die Situation, den Rassismus und die erlebte Unterstützung in den verschiedenen Ländern der Balkanroute. Einbruch der Wirklichkeit von Navid Kermani weiterlesen

Daldossi oder Das Leben des Augenblicks von Sabine Gruber

„Nie hatte er kapituliert […]. Daldossi würde auch jetzt nicht aufgeben.“

Bruno Daldossi ist Kriegsfotograf und hat anscheinend schon alles, was es an Leid und Elend gibt, vor Ort erlebt und auf Fotos festgehalten.

Als Daldossi von seiner langjährigen Lebensgefährtin Marlis verlassen wird, verliert er jeden Halt. Marlis war stets für ihn da, wenn er aus einem Kriegsgebiet nach Wien zurück kam: „Daldossi hatte keinen Ort, wo er zu Hause war. Nur sie. In jeder ihrer Poren wohnte er. Hatte er gewohnt.“. Daldossi oder Das Leben des Augenblicks von Sabine Gruber weiterlesen

Ohrfeige von Abbas Khider

„Was bedeutet es für mich, wenn ich weder in der Heimat noch in der Fremde leben darf?“

Vor drei Jahren und vier Monaten ist der Ich-Erzähler Karim Mensy als irakischer Flüchtling nach Deutschland gekommen, und nun bezahlt er wieder einen Schlepper, der ihn außer Landes bringen soll, denn in Deutschland darf er nicht bleiben. Ohrfeige von Abbas Khider weiterlesen

Auf der Flucht von Karim El-Gawhary und Mathilde Schwabeneder

„Der Beginn einer Flucht ist meist, keine andere Option zu haben.“

Karim El-Gawhary und Mathilde Schwabeneder haben für ihr Buch verschiedene Fluchtgeschichten zusammengetragen und erzählen in Auf der Flucht von der politischen Situation in und Flüchtlingen aus Syrien, Irak, Afghanistan, Sudan, Gambia, Somalia und Nigeria. Dabei erklären sie Hintergründe, sprechen die Folgen von Krieg und Bürgerkrieg an (vor allem in Bezug auf Syrien) und vermitteln Wissen über Schlepper (Organisationen, Strategien etc.). Auf der Flucht von Karim El-Gawhary und Mathilde Schwabeneder weiterlesen

Suppen für Syrien von Barbara Abdeni Massaad

„Aber warum ein Suppenbuch und keines über die Mediterrane Küche, über Salate oder Sandwiches? Weil eine Suppe nicht nur nahrhaft ist, sondern auch Trost und Wärme schenkt.“

Ein Besuch in einem Flüchtlingslager im Libanon veränderte Barbara Abdeni Massaad: Sie wollte helfen. Als Kochbuchautorin und Fotografin lag es nahe, dass sie diese Fähigkeiten nutzt, um auf ihre ganz persönliche Art und Weise Menschen in Not Unterstützung zu bieten, und so entstand die Idee zu Suppen für Syrien. Suppen für Syrien von Barbara Abdeni Massaad weiterlesen

Thema „Flucht und Migration“ im April 2017

Quelle: Bundesarchiv, Bild 146-1985-021-09 / Unbekannt

Den Monat April möchte ich einem Thema widmen, das mir sehr am Herzen liegt und mit dem ich mich sowohl politisch und literarisch als auch zwischenmenschlich und persönlich schon sehr intensiv auseinandergesetzt habe: Flucht und Migration. Aufgrund der gegenwärtigen politischen Lage wird mein Fokus auf Syrien liegen, aber ich werde auch Bücher vorstellen, die sich mit anderen Regionen auseinandersetzen. Thema „Flucht und Migration“ im April 2017 weiterlesen

Fremde Erde von Jhumpa Lahiri

Fremde Erde beinhaltet fünf Erzählungen, die von indischen Einwanderern und ihrem Leben in den USA erzählen. Dabei spielen Familienbande eine zentrale Rolle, doch neben den Gefühlen zwischen Eheleuten, zwischen Geschwistern sowie zwischen Eltern und ihren Kindern werden auch Beziehungen zwischen flüchtig Bekannten, zwischen Mitbewohnern und zwischen Freunden betrachtet und treffend charakterisiert. Fremde Erde von Jhumpa Lahiri weiterlesen

Einmal im Leben von Jhumpa Lahiri

„Das hatte er alles mit angesehen, unbemerkt und unbeteiligt, aber mit einer Unmittelbarkeit, die sie nie gespürt hatte.“

Hema und Kaushik kennen sich seit ihrer Kindheit, denn ihre Eltern sind miteinander befreundet. Als Kaushiks Familie die USA verlässt und zurück in die indische Heimat zieht, verlieren sich die beiden und ihre Eltern aus den Augen.

Doch nach sieben Jahren kehrt Kaushiks Familie zurück in ihre zweite Heimat und findet bei Hemas Eltern vorübergehenden Unterschlupf. Hema verliebt sich sehr bald in den in sich gekehrten Kaushik, doch bleibt es eine Verliebtheit auf Distanz und im Geheimen.

Nach 20 Jahren treffen sich die beiden in Europa wieder – Kaushik hat es zu Ruhm als Fotograf von Kriegsschauplätzen gebracht, Hema hat eine wissenschaftliche Laufbahn eingeschlagen und steht kurz vor einer arrangierten Hochzeit. Einmal im Leben von Jhumpa Lahiri weiterlesen

Der Namensvetter von Jhumpa Lahiri

„Er weiß nicht viel über russische Schriftsteller, aber es ärgert ihn, dass seine Eltern ihn zum Namensvetter desjenigen mit dem dämlichsten Namen gemacht haben.“

1968 wird das erste Kind der indischen Einwanderer Ashima und Ashoke Ganguli geboren. Um das Krankenhaus verlassen und mit dem Kind nach Hause gehen zu dürfen, müssen die Eltern einen Namen angeben. Leider ist der Brief der Großmutter, die das Recht hat, den Namen zu bestimmen, noch nicht angekommen. Da der Vater Ashoke eine besondere Beziehung zu Nikolai Gogol hat, bekommt der neugeborene Sohn kurzerhand den Kosenamen Gogol. Der Namensvetter von Jhumpa Lahiri weiterlesen

Die Aufforderung des Schlafwandlers zum Tanz von Mira Jacob

„Der klassische Konflikt zwischen Auswanderern und Daheimgebliebenen.“

Amina arbeitet als Hochzeitsfotografin in Seattle, doch nach einem Anruf ihrer Mutter Kamala sagt sie ihre Termine ab und reist kurzfristig nach New Mexico, wo ihre Eltern leben und wo sie nach dem Rechten sehen möchte.

Kamala macht sich Sorgen um ihren Mann Thomas, doch Aminas Vater wirkt gesund und zufrieden. Unter dieser vermeintlich unauffälligen Oberfläche liegt jedoch etwas im Argen, denn Thomas halluziniert, spricht mit seiner Mutter Ammachy, die seit 20 Jahren tot ist. Die Aufforderung des Schlafwandlers zum Tanz von Mira Jacob weiterlesen