Archiv der Kategorie: Psychische Störungen

Psychopharmakotherapie griffbereit. Medikamente, psychoaktive Genussmittel und Drogen von Jan Dreher

„Eine Tasse Kaffee am Morgen, eine Tablette gegen Depressionen nach dem Frühstück, eine Zigarette an der Bushaltestelle, ein Glas Wein am Abend, ein Schlafmittel: Die meisten von uns nehmen immer mal wieder Substanzen ein, die eine direkte oder indirekte Wirkung auf das Gehirn haben. Dabei setzen wir diese Substanzen oft gezielt ein, um den gewünschten Effekt zu erreichen.“ (Seite 15)

Jan Dreher bietet in seinem Buch anfangs einen Überblick über Psychopharmaka, z.B. Neurotransmitterwirkung. Danach stellt er einzelne Substanzgruppen vor: Antidepressiva, Neuroleptika/Antipsychotika, Phasenprophylaktika, Anxiolytika, Schlafmittel/Hypnotika und ADHS-Therapeutika.

Dann geht er auf Genussmittel (Alkohol, Nikotin, Koffein) und auf illegale Drogen (inkl. Cannabis, was mittlerweile legalisiert wurde) ein, setzt sich mit der medikamentösen Behandlung in der Schmerztherapie, in der Gerontopsychiatrie, bei Notfällen und in der Schwangerschaft auseinander.

Am Ende seines Buches thematisiert Dreher Medikamentenwechselwirkungen, therapeutisches Drug Monitoring und sinnvolle Kontrolluntersuchungen.

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Narzisstische Störung (Fortschritte der Psychotherapie) von Claas-Hinrich Lammers

„Patient:innen mit einer narzisstischen Störung gelten nicht zu Unrecht als schwer therapierbar und werden von nicht wenigen Therapeut:innen offen oder verdeckt abgelehnt. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass typische narzisstische Persönlichkeitseigenschaften (das sogenannte grandiose Selbst) wie Arroganz, Selbstidealisierung, konkurrierendes Verhalten, Streben nach Dominanz sowie Empathiearmut, kaum Sympathie und Mitgefühl wachrufen. Wenn man sich jedoch auf narzisstische Patient:innen einlässt, wird man eine ganz andere Seite von ihnen kennenlernen, eine verletzliche, unsichere und bedürftige Seite, welche auch als vulnerables Selbst bezeichnet wird.“ (Seite 1)

Claas-Hinrich Lammers setzt sich initial mit den Grundlagen der narzisstischen Persönlichkeitsstörung auseinander: historische Entwicklung, typische Begleitemotionen, grandioser, vulnerabler und maligner Narzissmus, Epidemiologie, Verlauf und Prognose, Differenzialdiagnosen und Komorbidität.

Danach geht Lammers auf Störungstheorien und Entstehungsmodelle ein, gibt Einblicke in die Diagnostik, bevor er sich mit der psychotherapeutischen Behandlung befasst.

Am Ende des Buches fasst Lammers die wichtigsten Aspekte von Effektivität und Prognose zusammen, erwähnt mögliche Probleme in der Behandlung, gibt Literaturtipps und stellt Lernkontrollfragen.

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Zwangsstörung (Fortschritte der Psychotherapie) von Tanja Endrass und Andrea S. Hartmann

„Die Zwangsstörung ist eine schwere psychische Störung. Betroffene geben häufig an, dass sie sich gezwungen fühlen, bestimmte Verhaltensweisen […] auszuführen. In der Regel dienen die Verhaltensweisen dazu, befürchtete schlimmere Konsequenzen […] oder aufdringliche und wiederkehrende Gedanken […] abzuwenden.“ (Seite 1)

Tanja Endrass und Andrea S. Hartmann fassen in ihrem „Fortschritte der Psychotherapie“-Band initial die wichtigsten Basics zum Thema Zwangsstörungen zusammen: Symptome, diagnostische Kriterien, Epidemiologie, Verlauf und Prognose, Komorbidität und Differenzialdiagnostik.

Danach gehen die Autorinnen näher auf Ätiologie und Störungsmodelle in, stellen diagnostische Verfahren vor und setzen sich detailliert mit der psychotherapeutischen und der medikamentösen Behandlung auseinander.

Darauf folgen knappere Kapitel zu Effektivität, mit einem Fallbeispiel, mit Literatur und mit Lernkontrollfragen. Im Anhang finden sich Informationen für Betroffene und für Angehörige, ein Störungsmodell, ein Symptomprotokoll, ein Arbeitsblatt zur Vorbereitung einer Exposition mit Reaktionsmanagement etc.

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Das Ende des Traumas. Wie das Wissen über Resilienz unser Traumaverständnis revolutioniert von George A. Bonanno

„Oft fragte ich mich, warum ich nicht viel verkorkster war, warum ich nicht so total fertig und durcheinander war, wie ich es eigentlich erwartet hätte. Das hat mich echt verwirrt. Wenn alle möglichen Leute unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung leiden, warum kam ich dann ganz gut zurecht?“ (Seite 18)

George A. Bonanno erzählt in Das Ende des Traumas von Wachkoma und Albträumen, Pleistozän und Höhlenbildern, Homers Ilias und dem großen Feuer von London im Jahre 1666, Herrmann Oppenheim und Shellschock, der Diagnose PTBS und Resilienz, den Anschlägen vom 11.09.2001 und blindem Fleck, Heuristiken und Normalverteilung, Korrelation und Resilienz-Paradox, Achtsamkeit und Meditation, sozialer Unterstützung und Optimismus, Vertrauen in die eigenen Bewältigungsfähigkeiten und Orientierung an Herausforderungen, Flexibilität und Selbstbild, Flexibilitätssequenz und Selbstverbalisierung.

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Ressourcen aktivieren. Ein Ratgeber für mehr Wohlbefinden und Resilienz von Ulrike Willutzki und Tobias Teismann

„Ansatzpunkt unseres Ansatzes ist unser Glaube an Sie und Ihre Möglichkeiten, unser Glaube daran, dass Sie auf Ihrem bisherigen Lebensweg bereits viele Schwierigkeiten und Hindernisse gemeistert haben, dass Sie Stärken haben und diese im Laufe Ihres Lebens weiterentwickelt haben.“ (Seite 7)

Ulrike Willutzki und Tobias Teismann setzen sich in ihrem Ratgeber initial mit der Definition von Ressourcen und Resilienz auseinander, bevor sie sich mit Zielen befassen, die Ressourcenzwiebel vorstellen sowie Tugenden und Charakterstärken thematisieren.

Danach helfen sie bei der Suche nach Ressourcendiamanten, präsentieren Mitgefühl als Weg zu mehr Sicherheit und Ruhe, unterstützen bei der Erstellung eines Ressourcenstammbaums und widmen sich schließlich dem Thema Dankbarkeit.

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Suizid. Das Leben danach von Elisa Roth

„Ich hätte Dir so gerne geholfen.
Ich finde einfach keine Ruhe, weil ich es nicht konnte.“
(Seite 5)

Elisa Roth erzählt in ihrem Buch sehr ausführlich vom Suizid ihrer Mutter nach einem unbeschwerten Telefonat, von den Folgen des Suizids, von ihren Gedanken und Gefühlen. In diesem Zusammenhang hat Roth ihren Podcast Selbstwort ins Leben gerufen, auf dem sie Hinterbliebene nach Suizid einer nahestehenden Person interviewt.

Im Buch sind auch weitere Geschichten rund ums Thema Suizid abgedruckt, z.B. die Geschichte von Elke, die zwei Brüder durch Suizid verloren hat, aber auch die Geschichten von zwei Suizid-Überlebenden.

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Die beginnende Schizophrenie. Versuch einer Gestaltanalyse des Wahnsinns von Klaus Conrad

„Wer dieses Buch liest, kann sich einfühlen in das was geschieht, wenn eine Psychose beginnt, wenn sie immer heftiger wird und die Kranken schließlich überwältigt.“ (Klappentext)

Klaus Conrad befasst sich in seinem Buch, das in erster Auflage bereits 1959 erschien, mit dem Trema (u.a. Fehlhandlungen, initiale Depression, Misstrauen, Wahnstimmung), der apophänen Phase (u.a. Wahnwahrnehmung, Bekanntheits- und Entfremdungserlebnisse, Omnipotenz, Gedankeneingebung, Gedankenausbreitung, Gedankenlautwerden), der apokalyptischen Phase (u.a. Katatonie), der Konsilidierung und dem Residualzustand.

Im zweiten Teil des Buches geht er näher auf die Schübe und die Prozessformen ein.

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Psychopathologie. Das ABC des psychopathologischen Gesprächs von David Oberreiter

„Das psychopathologische Gespräch ist ein Prozess, in dessen Verlauf die Funktionsweisen unterschiedlicher psychischen Instanzen erfahrbar und beobachtbar werden. Dadurch können psychische Ressourcen oder Defizite identifiziert werden. Die Beschreibung auffälliger Phänomene ermöglicht psychiatrische Diagnostik.“ (Seite 5)

David Oberreiter befasst sich in seinem Buch initial mit dem psychopathologischen Gespräch an sich, mit Prinzipien der psychopathologischen Gesprächsführung und der Beziehung zwischen den einzelnen psychischen Bereichen.

Danach geht er von A bis Z auf die einzelnen Domänen ein, z.B. Affektivität, Bewusstsein, Dissoziation, Ich-Bewusstsein, formales Denken, Gedächtnis, Halluzinationen, Wahn, Konzentration und Aufmerksamkeit, Psychomotorik, Orientierung, Phobie und Angst, Suizidalität, Unruhe und Antrieb, Volition, Wahrnehmung und Auffassung sowie Zwang. Sehr schön und wichtig finde ich, dass auch Ressourcen explizit erwähnt werden.

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Fest von Mireille Zindel

„Man will immer zurückgeliebt werden.“ (Seite 18)

Noëlle liebt David, und sie ist überzeugt davon, dass er sie auch liebt. Seit fünf Jahren wartet sie auf ihn, seit einem Jahr besteht keinerlei Kontakt. Doch Noëlle weiß, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich David von seiner Frau trennt und sich zu Noëlle bekennt.

Noëlle ist sich sicher, dass sie beide eine gemeinsame Zukunft haben. Regelmäßig konsultiert sie Muira, eine Hexe, die ihr fortwährend Hoffnung macht, solange Noëlle Rituale durchführt, Kerzen entzündet, an ihrer Liebe festhält und geduldig bleibt.

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Stimmen hören. Botschaften aus der inneren Welt von Irene Stratenwerth und Thomas Bock

„Die Welt der Stimmen ist eine fremde Welt. Der Versuch, diese Welt, hochgerüstet mit den Instrumenten unseres rationalen Verstandes, zu betreten, der Versuch, all das, was dort passiert, verständlich und plausibel zu machen, könnte uns den Zugang erst recht versperren.“ (Seite 12)

Irene Stratenwerth und Thomas Bock berichten in ihrem Buch von der Funktionalität von Stimmenhören, vom Bezug zu Träumen, von hilfreichen/unterstützenden und störenden/beängstigenden Stimmen, Vielfalt von Stimmen, Stimmenhören bei Kindern, Musikhalluzinationen, Hildegard von Bingen, Rainer Maria Rilke, Parapsychologie, Religion sowie Gewalterfahrungen.

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