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No Way Home von T.C. Boyle

„das hier war eine Klasse für sich“ (Seite 49)

Terrence, genannt Terry, arbeitet als Arzt in Los Angeles und erbt nach dem Tod seiner Mutter ihr Haus in Boulder City im Bundesstaat Nevada.

Dorthin fährt Terry, um die Angelegenheiten seiner Mutter zu klären, und dort lernt er gleich am ersten Abend Bethany kennen, eine ebenso attraktive wie geheimnisvolle junge Frau, die nach der Trennung von ihrem Partner Jesse gerade eine neue Bleibe sucht.

Terry und Bethany kommen sich sofort näher, und Bethany macht Terry den Vorschlag, aufs Haus seiner Mutter aufzupassen, während er in Los Angeles ist. Terry lehnt das ab, doch dann quartiert sich Bethany einfach heimlich in seinem Haus ein.

Die beiden verlieben sich schließlich ineinander, gehen eine Beziehung ein – und Terry verliert mit der Zeit immer mehr die Kontrolle über sein Haus.

Zudem macht ihm Bethanys Ex das Leben schwer, und schließlich kommt es zu einer schicksalhaften Begegnung zwischen Terry und Jesse in der Wüste.

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Hart auf hart von T. C. Boyle (Hörbuch)

„In diesem Augenblick veränderte sich alles, und zwar radikal.“ (CD 1, Track 5)

Sten Stensen, pensionierter Schuldirektor und Vietnamveteran, ist mit seiner Frau in Costa Rica unterwegs, und während einer Bustour werden die Touristen von drei bewaffneten Männern überfallen. Sten reagiert automatisch, ist wieder im Kriegs- und Überlebensmodus und erwürgt einen der Männer, während die anderen beiden fliehen. Er hat Sorge vor einer Verhaftung und Bestrafung, doch stattdessen wird er als Held gefeiert.

Stens Sohn Adam hält sich so weit wie möglich von anderen Menschen fern, lebt abgeschieden, hortet Waffen. Eines Tages wird er von Sara, einer ‚souveränen Bürgerin‘, die sich nicht mit dem Staat identifizieren kann und festgenommen wurde, da sie keinen Gurt im Auto angelegt hatte, auf der Straße aufgegabelt. Zwischen beiden entwickelt sich eine Affäre, aber irgendwann merkt Sara, dass Adam wirklich gefährlich werden kann.

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I walk between the raindrops. Stories von T.C. Boyle

„Der Tod war wirklich überall. Man brauchte nicht hinauszugehen und nach ihm zu suchen – er war immer da, er lauerte ganz dicht unter der Oberfläche.“ (Seite 100)

T.C. Boyle erzählt in I walk between the raindrops Geschichten aus der Vergangenheit, aus der Gegenwart und aus der Zukunft.

So berichtet er z.B. von einer Welt mit smarten Geräten, Robotern und autonomen Fahrzeugen, erzählt von Buschbränden und Überschwemmungen, die jedes Jahr an der Tagesordnung sind, die aber eines Tages einen massiven Erdrutsch verursachen, bei dem 23 Menschen unter den Erdmassen begraben und getötet werden.

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Die Frauen von T.C. Boyle (Hörbuch)

„Er war unmöglich, konnte einen rasend machen wie niemand sonst auf dieser Welt – mit seinem Gotteskomplex und seinem Perfektionismus, der ihn noch um die kleinste Kleinigkeit ein Aufhebens veranstalten ließ, als hinge sein Leben davon ab.“ (Track 18)

Die Frauen erzählt die Geschichte von Frank Lloyd Wright, dem großen amerikanischen Architekten des 20. Jahrhunderts. Berichtet wird dabei aus der Sicht eines japanischen Assistenten (der ein fiktives Element des Romans ist) und der Frauen, die Wrights Leben prägten: Catherine Tobin, Maude Miriam Noel, Olgivanna Lazovich Milanoff und Mamah Borthwick Cheney.

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Talk Talk von T.C. Boyle (Hörbuch)

„Sie und Bridger bedeuteten ihnen nichts, weniger als nichts. Und dieser Gedanke erfüllte sie mit Hass.“ (Track 39)

Dana Halter ist jung, gesetzestreu, gehörlos und Lehrerin. Eines Tages wird sie verhaftet und für Verbrechen angeklagt, die sie nicht begangen hat.

Dana ist Opfer eines Identitätendiebstahls geworden, und da sie der Justiz kein Vertrauen mehr schenken kann, versucht sie, gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Bridger, den Täter zu finden und zu stellen.

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Das wilde Kind von T.C. Boyle (Hörbuch)

„Eine Legende entstand; sie dampfte und köchelte im Herbst des Jahres 1797, des fünften der neuen Republik, und bis ins Frühjahr des darauffolgenden Jahres in jedem Topf des Distrikts. Der Terror war vorüber, der König war tot, und das Leben kehrte – insbesondere in der Provinz – zur Normalität zurück. Die Menschen brauchten ein Geheimnis in ihrem Leben, den Glauben an etwas Unerklärliches, Wunderbares, und viele von ihnen – Pilzsammler und Trüffelsucher, Eichhörnchenjäger und Bauern, gebeugt unter der Last von Reisigbündeln oder Körben voller Zwiebeln und Rüben – hielten im Wald die Augen offen, doch erst im nächsten Frühjahr wurde der Junge erneut gesehen, […], und diesmal verfolgten sie ihn. Sie jagten ihn, ohne nachzudenken, ohne einen Grund, sie jagten ihn, weil er vor ihnen davonrannte.“ (Track 2)

Im Jahre 1797 wurde das „wilde Kind“ erstmals in Südfrankreich gesichtet. Mehrmals wurde der nackte Junge, der sich mehr wie ein Tier und weniger wie ein Mensch verhält, gefangen genommen, mehrmals konnte er fliehen.

1800 beginnt schließlich die Odyssee des Jungen, der später als Viktor von Aveyron in die Geschichte eingehen wird. Er wird von mehreren Personen in Pflege genommen, jedoch bald wieder weitergereicht.

Schließlich gelangt er in die Obhut des jungen Arztes Itard, der der Erste zu sein scheint, der versucht, sich in den Jungen hinein zu versetzen, der verstehen will, was dieser fühlt, wie er die Welt erlebt, wieso er reagiert oder auf vieles nicht reagiert.

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Blue Skies von T.C. Boyle

„Das Anthropozän lag in den letzten Zügen, und die Welt war wie etwas in einem Ofen, den man vergessen hatte auszuschalten.“ (Seite 202)

Cat und ihr Verlobter Todd leben in einem Strandhaus in Florida, wo sich Cat die Tage mit Social Media vertreibt und einen Python kauft. Cats Bruder Cooper lebt in Kalifornien, arbeitet als Biologe an seiner Doktorarbeit, ist mit der Zeckenforscherin Mari liiert, wird eines Tages von einer Zecke gebissen und bekommt nach einer Infektion seinen Unterarm amputiert. Die Mutter von Cat und Cooper versucht sich derweil an der Insektenaufzucht und dem Kochen und Backen mit Grillen.

Geprägt wird das Leben der Familie von Extremwetter, Artensterben, Antibiotikaresistenzen, Infektionskrankheiten und weiteren Folgen des Anthropozäns.

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Das Licht von T. C. Boyle (Buch und Hörbuch)

„Die Vorstellung, das Ganze irgendwie steuern zu können, kam ihm vor wie ein Witz, das Konzept der Persönlichkeit wie ein Schwindel, Schizophrenie wie die einzige realistische Prognose, denn diese Drogen hießen ja nicht umsonst „Psychotomimetika“. Natürlich… natürlich… er war dabei, den Verstand zu verlieren – was sonst hatte er erwartet?

Er hatte Angst, nichts als schreckliche Angst.“ (Seite 86)

Im Dezember 1996 habe ich Albert Hofmanns LSD – mein Sorgenkind gelesen. Ich kann mich noch genau daran erinnern, weil ich das Buch damals zeitgleich einem Freund geschenkt habe, den ich immer mit dem Buch und dem Thema assoziieren werde. Mein Einstieg in T.C. Boyles 17. Roman war somit ein sehr emotionaler, der viele Erinnerungen wachgerufen und der mich deshalb sofort in seinen Bann geschlagen hat.

Boyle startet Das Licht mit einer sehr eindrücklichen Szene, in der der Chemiker Hofmann, der 1938 verschiedene Amid-Derivate der Lysergsäure, darunter das Diethylamid LSD-25, synthetisierte, 1943 zum ersten Mal und unabsichtlich die Substanz zu sich nahm. Boyle schildert dabei Hofmanns Erfahrungen mit LSD und berichtet von weiteren Versuchsreihen, um mehr über die Substanz, ihre Auswirkungen und die Dosierung zu erfahren.

Nach diesem Vorspiel im Basel des Jahres 1943 steigt Boyle mit seiner eigentlichen Geschichte ein und nimmt den Leser mit nach Cambridge, wo Timothy Leary seinen Lehrstuhl für Psychologie an der Harvard University dafür nutzt, um mit psychedelischen Drogen wie Psilocybin und LSD zu experimentieren. Mit der Unterstützung des Arzneimittelherstellers Sandoz und seiner Doktoranden möchte er herausfinden, ob diese psychoaktiven Substanzen die Psychotherapie revolutionieren können, indem sie „den Kontrollturm des Gehirns außer Gefecht […] setzen“ (Seite 46). Das Licht von T. C. Boyle (Buch und Hörbuch) weiterlesen

América von T.C. Boyle

Bei einem Autounfall treffen zwei Welten aufeinander: Beim Fahrer handelt es sich um Delaney Mossbacher, einen reichen Kalifornier, der (wie viele seiner reichen Nachbarn) von der Angst vor Übergriffen durch Coyoten und Mexikaner getrieben wird und sich ansonsten mit Luxussorgen beschäftigt. Der Angefahrene ist der illegale Einwanderer Cándido, der mit seiner schwangeren Frau América aus Mexiko geflohen ist, um in den Vereinigten Staaten ein neues und besseres Leben zu beginnen. In den darauf folgenden Minuten und Stunden entwirft T. C. Boyle ein gnadenloses Bild einer amerikanischen Metropole und der unsäglichen Kluft zwischen Arm und Reich. América von T.C. Boyle weiterlesen

Grün ist die Hoffnung von T. C. Boyle (Hörbuch)

„Regen prasselte auf das Dach, und in den Ecken scharrten winzige Pfoten.“ (Track 43)

Der 31-jährige Felix ist arbeitslos, seine Ersparnisse gehen langsam zur Neige, doch dann bekommt er Besuch von seinem Freund Vogelsang, der ihm anbietet, eine halbe Million Dollar durch den Anbau von Marihuana zu verdienen.

Hierfür hat Vogelsang ein Grundstück in Kalifornien gekauft, zu dem Felix zusammen mit seinen Freunden Phil und Gesh reist. Phil und Gesh sollen Felix bei der Arbeit unterstützen und hierfür ein Drittel der halben Million erhalten.

Neun Monate verbringen die drei Freunde im „Sommerlager“, wie Felix das Grundstück nennt, und von Beginn an haben die drei jede Menge Pech, so dass der Gewinn, den sie vom Anbau erwarten, mehr und mehr schmilzt.

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