Schlagwort-Archive: Iran

Desorientale von Négar Djavadi

„Ich gehe. Es ist möglich, dass eine so schreckliche Sache geschieht, so wie es möglich ist zu sterben, obwohl man noch eine Sekunde zuvor gelacht hat. Genauso einfach ist das, und genauso unbegreiflich.“

Kimiâ Sadr, die Ich-Erzählerin des Romans und Alter Ego der Autorin Négar Djavadi, nimmt den Leser mit auf die Reise in die Vergangenheit ihrer Familie.

Djavadi erzählt von der Herrschaft des Schahs und der Geheimpolizei SAVAK, von Verhaftung und Eliminierung, von der kommunistischen Partei Tudeh und dem Leben im Untergrund, von der Rückkehr Chomeinis aus dem Exil und der Gründung der Islamischen Republik, von Hoffnung und Enttäuschung, von Flucht und Migration, vom Leben im Exil und den Schwierigkeiten, an einem anderen Ort anzukommen und weiterzuleben. Desorientale von Négar Djavadi weiterlesen

Persepolis von Marjane Satrapi

Seit der Islamischen Revolution im Jahre 1979 „wird diese traditionsreiche Zivilisation fast ausschließlich mit Fundamentalismus, Fanatismus und Terrorismus in Verbindung gebracht. Als Iranerin, die mehr als ihr halbes Leben im Iran verbracht hat, weiß ich, dass dieses Bild falsch ist. Darum war es so wichtig für mich, <Persepolis> zu schreiben. Ich glaube, dass man eine ganze Nation nicht aufgrund der Fehler einer extremistischen Minderheit verurteilen darf.“ (Marjane Satrapi)

In Persepolis hat Marjane Satrapi ihre eigene Kindheit und Jugend als Graphic Novel nachgezeichnet: ihre Kindheit in Teheran, ihre Zeit in Österreich und ihre Rückkehr in den Iran.

Sie bietet durch Persepolis einen einzigartigen Einblick in die Geschichte des Landes seit der Islamischen Revolution, erzählt vom Sturz Mohammad Reza Schah Pahlavis, von der Rückkehr Ruhollah Chomeinis aus dem französischen Exil, von der Errichtung der Islamischen Republik und vom Ersten Golfkrieg (Iran-Irak-Krieg). Satrapi berichtet zudem von Folter und Gefängnis, von Tschador und Alkohol, vom Leben in Europa sowie von ihren Erlebnissen, Gedanken und Gefühlen bei der Rückkehr in ihre iranische Heimat. Persepolis von Marjane Satrapi weiterlesen

Der Kalligraph von Isfahan von Amir Hassan Cheheltan

„Hier ist Isfahan, nur einen Schritt von der Hölle entfernt!“

Der Erzähler der Rahmengeschichte entdeckt nach dem Tod seines Vaters einen Familienstammbaum, der ihm Rätsel aufgibt. Auf der Suche nach Erklärungen und Antworten reist er nach Delhi und findet dort in der Bibliothek eines Sammlers ein Büchlein. Dieses Büchlein enthält den „Bericht des Enkels des großen Kalligraphen aus der Zeit der Belagerung von Isfahan“, und im weiteren Verlauf des Romans wird die Geschichte um Allahyâr (den Enkel des Kalligrafen) erzählt, der im Jahre 1722 in Isfahan lebte und der vom Ende der persischen Safawiden-Dynastie und der Belagerung der Stadt durch die Afghanen berichtete. Der Kalligraph von Isfahan von Amir Hassan Cheheltan weiterlesen

Iran-Thema im Oktober 2017

In Teheran (Quelle: Kamyar Adl auf Flickr)

Der Iran fasziniert mich schon seit vielen Jahren, und obwohl ich sehr viele Iraner kenne, die mir ihr Heimatland, das sie aufgrund der politischen Entwicklungen seit der Rückkehr Ruhollah Chomeinis aus dem französichen Exil und der Gründung der Islamischen Republik verlassen haben, kulturell, landschaftlich und historisch schmackhaft gemacht haben, habe ich den Iran noch nie selbst bereist. Iran-Thema im Oktober 2017 weiterlesen

Nachts ist es leise in Teheran von Shida Bazyar

„Was kommt eigentlich nach einer Revolution?“

Teheran im Jahre 1979: Der 27-jährige Behsad kämpft nach dem Sturz des Schahs für eine gerechtere Welt und lernt bei einem Treffen der kommunistischen Bewegung Nahid kennen, in die er sich verliebt. Nachdem die Situation im Land für Kommunisten immer gefährlicher und der beste Freund Behsads inhaftiert wird, fliehen die beiden – die mittlerweile miteinander verheiratet sind – aus dem Iran. Nachts ist es leise in Teheran von Shida Bazyar weiterlesen