Ich arbeite nicht nur im wirklichen Leben in der Wissenschaft, sondern interessiere mich auch seit meiner Kindheit und in meinem Paralleluniversum als Leserin und Bloggerin für Forschung und Naturwissenschaft. Deshalb stelle ich heute eine kleine Auswahl an Büchern mit wissenschaftlichen Themen vor, v.a. aus der Biologie und Physik, aber auch aus der Psychologie und anderen Fachbereichen.
Eine kurze Geschichte von fast allem von Bill Bryson
Eine kurze Geschichte von fast allem bietet einen Einblick in und einen Überblick über die Welt der naturwissenschaftlichen Forschung und Erkenntnisse. Bill Bryson thematisiert unter anderem die Entstehung des Universums sowie Themen aus Geologie, Chemie, Biologie, Physik, Paläontologie und Mikrobiologie.
So tickt die Wissenschaft von Tom Cabot
So tickt die Wissenschaft ist ein reich bebildertes und unglaublich umfassend recherchiertes Buch, das durch die Grafiken sehr anschaulich ist, das gelungene Vergleiche und Beispiele bietet, das aber dennoch sehr anspruchsvoll ist. Durch dieses hohe Niveau der Texte und Beschreibungen verlangt das Buch volle Konzentration vom Leser. Es handelt sich somit nicht um eines jener populärwissenschaftlichen Bücher, die man nebenbei lesen kann und die auf sehr einfache und vereinfachte Weise Wissen vermitteln. Nichtsdestotrotz macht die Lektüre Spaß, und das Buch bietet umfangreiche Einblicke in Themen wie Astrophysik, Physik, Chemie, Geologie, Biologie, Biochemie, Anatomie, Physiologie, Evolution, Wahrnehmung und Psychologie – d.h. in Vorgänge von der Entstehung des Universums bis zur Entwicklung des Menschen.
Der entzauberte Regenbogen von Richard Dawkins
In Der entzauberte Regenbogen berichtet der Evolutionsbiologe Richard Dawkins von Spektralanalyse und Regenbögen, von Licht und Farbwahrnehmung, von Radio- und Schallwellen, von Wundern und Märchen, von Astrologie und Scharlatanerie, von Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik, von Ritualen und Magie, von egoistischen und kooperativen Genen, von Sehen und Hirnforschung, von Linguistik und Sprachentwicklung, von Genen und Memen. Dabei geht er unter anderem auf Phänomene und Erkenntnisse der Physik, der Genetik, der Neurowissenschaften, der Evolutionsbiologie, der Astronomie und der Linguistik ein.
Der Zauber der Wirklichkeit von Richard Dawkins
In Der Zauber der Wirklichkeit stellt Richard Dawkins Fragen wie „Was ist Wirklichkeit? Was ist Zauber?“, „Wer war der erste Mensch?“, „Warum gibt es Tag und Nacht, Sommer und Winter?“ und „Wann und wie hat alles angefangen?“ und beantwortet diese sehr verständlich und unterhaltsam, so dass sich dieses Buch perfekt für ältere Kinder, für Jugendliche, aber auch für interessierte Erwachsene eignet.
Die Poesie der Naturwissenschaften von Richard Dawkins
Die Poesie der Naturwissenschaften umfasst die beiden Bände Staunende Neugier (An Appetite for Wonder) und Eine Kerze im Dunkeln (Brief Candle in the Dark), die im englischen Original separat erschienen sind. Im ersten Teil des Buches erzählt Richard Dawkins chronologisch, im zweiten ist die Reihenfolge weniger streng, sondern vielmehr nach Themen gegliedert und mit vielen Anekdoten versehen. Richard Dawkins berichtet in den beiden Bänden von der Geschichte seiner Familie, seinem Leben in Afrika, seiner Internats- und Schulzeit in Großbritannien, vom Verlust seines Glaubens, von Oxford, seiner wissenschaftlichen Tätigkeit und seinem Privatleben.
Geschichten vom Ursprung des Lebens von Richard Dawkins
Richard Dawkins hat mit Geschichten vom Ursprung des Lebens eine rückwärtsgerichtete Chronologie geschrieben, die das Ziel hat, den großen Vorfahren alles Lebendigen aufzuspüren. So begibt sich Dawkins zusammen mit dem Leser auf eine Reise vom Homo sapiens über Wirbeltiere, Würmer, Nesseltiere, Pilze und Pflanzen bis hin zu den Eubakterien. [Hier geht’s zu meiner ausführlichen Rezension.]
Der dritte Schimpanse von Jared Diamond
Jared Diamond erzählt in Der dritte Schimpanse die Geschichte vom Aufstieg und vom Fall des Menschen. Im ersten Teil verfolgt er „unseren Werdegang von vor mehreren Jahrmillionen bis kurz vor dem Erscheinen der Landwirtschaft vor zehntausend Jahren“. Im zweiten Teil berichtet Jared Diamond von den „Veränderungen im menschlichen Lebenszyklus, die für das Entstehen der Sprache und Kunst ebenso wichtig waren wie die in Teil 1 behandelten anatomischen Veränderungen“. Im dritten Teil geht der Autor detailliert „auf die kulturellen Merkmale ein, die uns nach eigener Auffassung von den Tieren unterscheiden“. Teil 4 behandelt den Missbrauch chemischer Stoffe und Xenophobie als diejenigen Merkmale, die drohen, dem Homo sapiens zum Verhängnis zu werden. Der fünfte Teil behandelt schließlich die Zerstörung der Umwelt durch den Menschen. [Hier geht’s zu meiner ausführlichen Rezension.]
Die Wissenschaftslüge von Ben Goldacre
Ben Goldacre – Arzt, Medizinjournalist und praktizierender Psychiater – hat ein Buch über schlechte und zweifelhafte Wissenschaft geschrieben, in der er Themen wie Brain Gym, Homöopathie, die Versprechen der Kosmetikindustrie, Placebos, Ernährungsberatung, Antioxidantien und Schulmedizin aufgreift. Dabei bietet er viele Einblicke in den Wissenschaftsalltag, in die Art und Weise des Publizierens sowie in Statistik und in methodologische Ansätze.
Sieben kurze Lektionen über Physik von Carlo Rovelli
Carlo Rovelli ist Professor für Theoretische Physik an der Universität Marseille und erklärt in seinem Buch Sieben kurze Lektionen über Physik die Allgemeine Relativitätstheorie, Quantenmechanik, die Architektur des Universums, Teilchenphysik und Elementarteilchen, Quantengravitation sowie die Wahrscheinlichkeit und Wärme der Schwarzen Löcher und setzt sich mit der Frage auseinander, wie wir Menschen uns eine Vorstellung von uns selbst machen können.
Der Fisch in uns von Neil Shubin
Der Paläontologe Neil Shubin erzählt in Der Fisch in uns von der Geschichte unseres Körpers, von verblüffenden Ähnlichkeiten zwischen den unterschiedlichen Arten und darüber, wie unser Körper so wurde, wie er heute ist. Der Leser kann hier einiges über die Entwicklung der Zähne, der Hände, des Gehirns, des Körperbaus, über Sehen, Hören und Riechen sowie über Neuroanatomie, Genetik, Evolution und Paläontologie lernen.
Missgeschicke der Evolution von Lisa Signorile
Lisa Signorile stellt in Missgeschicke der Evolution allerlei bizarre Tiere vor: nahezu unvorstellbare Tiere, die an besonders extreme Umweltbedingungen angepasst sind (z.B. Vampyroteuthis infernalis, Nacktmull, Triops), Parasiten (z.B. Laus, Harnröhrenwels, Saitenwurm), seltene und wenig bekannte Säugetiere, die vermutlich bald aussterben werden (z.B. Kaninchennasenbeutler, Desman, Riesenohr-Springmaus), Tiere mit außergewöhnlichen evolutionären Anpassungen (z.B. Grottenolm, Fettschwalm, Bärtierchen) sowie giftige Tiere (z.B. Pitohui, Einsiedlerspinne, Schlitzrüssler). [Hier geht’s zu meiner ausführlichen Rezension.]
Wie bastel ich mir einen Zombie von Frank Swain
Der Autor Frank Swain erzählt in seinem Buch von haitianischem Vodou und Drogen, Hypothermie und Notfallmedizin, Todesstrafe und Reanimation, Galvanismus und japanischer Kampfkunst, den Bienen von Trapezunt und Mutterkorn, Assassinen und dem Milgram-Experiment, Amygdala und Lobotomie, Kusswanzen und Anopheles-Mücken, Tollwut und Toxoplasmose, Bluttrinken und Organtransplantation, Schaf Dolly und menschlichem Gemüse sowie Kannibalismus und Kuru. Statt über Zombies in Film und Literatur zu schreiben, widmet sich Swain somit vor allem wissenschaftlichen Themen und bietet u.a. Einblicke in Neuroanatomie, Medizin, Psychochirurgie und Sozialpsychologie, aber auch in Mythologie, Religion, Kulturgeschichte und Traditionen. [Hier geht’s zu meiner ausführlichen Rezension.]
Alles über das All erzählt in 1000 einfachen Wörtern von Roberto Trotta
In Alles über das All erzählt in 1000 einfachen Wörtern erklärt der Astrophysiker Roberto Trotta auf sehr verständliche Weise und mit einfachen Worten komplexe Zusammenhänge und bringt dem Leser so verschiedene Themen der Astrophysik wie Kosmologie, Evolution von Sternen, Teilchenphysik und Gravitationsdynamik näher.
Die neue Psychologie der Zeit von Philip Zimbardo und John Boyd
Nach einem ausführlichen Prolog, in dem Philip Zimbardo und John Boyd auf neuere Forschungserkenntnisse im Bereich der Zeit und der Zeitperspektiven eingehen, erklären die Autoren, „wie Zeit wirkt“ und gehen auf Zusammenhänge mit Gesundheit, Liebe und Politik ein. Im Buch befindet sich zudem der „Zimbardo Time Perspective Inventory“ (ZTPI), mit dem der Leser sein eigenes Profil bezüglich unterschiedlicher Zeitperspektiven erstellen kann. Anschließend erhält man Erläuterungen zu den einzelnen Perspektiven („negative Vergangenheit“, „positive Vergangenheit“, „fatalistische Gegenwart“, „hedonistische Gegenwart“, „Zukunft“ und „transzendentale Zukunft“) sowie Ratschläge, wie sich das individuelle Zeitperspektiven-Profil ändern lässt.
Dieser Post ist Teil des Themas „Geschenkideen“ im Dezember 2017.