
„Mal angenommen, es gäbe keine Psychotherapiepraxen, keine Beratungsstellen und keine Entzugskliniken, was würden Sie tun, um eine Lösung für Ihr Problem zu finden?“ (Seite 78)
Kerstin Zabel-Strzyz erzählt in ihrem Buch vom ersten Kontakt mit der Suchtberatungsstelle, erklärt, was Sucht überhaupt ist, trägt bei zum Verstehen von inneren Ambivalenzen, zeigt effektive Strategien und Interventionen für die Beratung und Therapie auf, setzt sich mit Trauer als Lösungsweg auseinander, berichtet vom Umgang mit Ohnmachtserlebnissen und von der Bedeutung von Übergangsphasen, stellt dar, welche Bedeutung Schuld haben kann, beschreibt die Zusammenhänge von Sucht und Trauma und geht näher auf die Arbeit mit Angehörigen ein.
Die Autorin ist systemische Therapeutin, ich selbst bin Verhaltenstherapeutin. Trotzdem fand ich das Buch sehr hilfreich, denn ein Blick über den Tellerrand ist nicht nur spannend, sondern oft auch wichtig und lehrreich.
Dieses Buch vereint drei Themen, die mich in meiner therapeutischen Arbeit sehr interessieren – Sucht, Trauer und Trauma. Ihre Verbindungen und Wechselwirkungen finde ich spannend und relevant für meine Arbeit.
Die Autorin verwendet ein Fallbeispiel, das sich durch das gesamte Buch zieht, was das Gelesene anschaulich macht und die Lektüre sehr auflockert.
Alles in allem empfand ich dieses Buch als eine sehr relevante Auseinandersetzung mit Sucht, Trauer und Trauma, und es hat mir sehr für meine therapeutische Arbeit weitergeholfen.
Kerstin Zabel-Strzyz: Sucht – Trauer – Trauma. Praxisbuch für Beratung, Therapie und Begleitung. Klett-Cotta, 2025, 210 Seiten; 30 Euro.