Über Bord von Ingrid Noll

„Aber es passiert immer wieder, dass bei derartigen Untersuchungen dunkle Familiengeheimnisse ans Licht kommen.“ (Seite 61)

Drei Generationen leben in einer Villa im Odenwald, die das „Nonnenkloster“ genannt wird: Hildegard, ihre Tochter Ellen und deren Tochter Amalia.

Eines Tages steht der mutmaßliche Halbbruder von Ellen vor der Tür. Ein Gentest bestätigt: Hildegards Ehemann hat sie betrogen und hatte einen außerehelichen Sohn.

Die neu gefundene Familie beschließt, sich näher kennenlernen zu wollen, und nach einem Familientreffen bei Kaffee und Kuchen lädt Gerd, der Halbbruder, seine Halbschwester Ellen auf eine Mittelmeerkreuzfahrt ein, bei der auch Gerds Ehefrau und Ellens Tochter dabei sind.

Über Bord liest sich unterhaltsam, ist zwar kein großer Wurf, aber eine gute Entspannungslektüre.

Ich mag Geschichten, die auf Schiffen spielen, aber hier kam bei mir keine rechte Schiff-Stimmung auf. Dafür haben mir die Ausflüge in Städte an der Mittelmeerküste gefallen, vor allem nach Barcelona, das ich selbst schon besucht habe, so dass schöne Erinnerungen geweckt wurden.

Insgesamt bin ich aber eher verhalten. Über Bord ist eine nette Lektüre, aber nicht so bitterböse und nicht so spannend wie andere Bücher von Ingrid Noll.

Ingrid Noll: Über Bord. Diogenes, 2014, 336 Seiten; 14 Euro.

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