„da war don don“
Tim Butcher war bereits als Kriegsberichterstatter in Westafrika unterwegs und ist nun zurückgekehrt, um sich in ein gefährliches Abenteuer zu stürzen: Er möchte einen Fußmarsch durch Sierra Leone und Liberia unternehmen und orientiert sich dabei an einer Reise, die vor über 70 Jahren von Graham und Barbara Greene unternommen wurde.
In Auf der Fährte des Teufels erzählt er von Bürgerkrieg und Kindersoldaten, von (Blut-) Diamanten und Rebellen, von der Kolonialzeit und der Unabhängigkeit, von Forschungsreisen und Reportagen, von Teufelsbünden und Aberglaube.
Ich habe vor vielen Jahren mit großer Begeisterung Blood River gelesen und war demnach sehr gespannt auf ein weiteres Buch von Butcher.
Der Einstieg hat mir sehr gut gefallen, das Vorwort ist spannend und geheimnisvoll, und so macht der Autor große Lust auf die Lektüre. Den weiteren Verlauf des Buches empfand ich leider eher als konfus. Ich mag Perspektivenwechsel und Zeitsprünge für gewöhnlich sehr, jedoch fand ich Butchers Ausführungen weniger gelungen, da sie auf mich unstrukturiert und wirr wirkten. Vor allem die Schilderungen von Graham Greenes Reise waren in meinen Augen eher langatmig, so dass ich diese Passagen bald nur noch überflogen habe.
Butchers Ausführungen sind insgesamt zweifelsohne spannend und informativ, und durch die verschiedenen Zeitebenen entsteht ein komplexes Bild der beiden Länder, doch stilistisch hat mich das Buch nicht begeistern können, so dass ich die Lektüre oft etwas gezwungen fand.
Auf der Fährte des Teufels weist sehr spannende Passagen auf, hat aber auch viele Längen. Meiner Meinung nach kann sich Auf der Fährte des Teufels keineswegs mit Blood River messen und hat mich – im Vergleich – eher enttäuscht.
Tim Butcher: Auf der Fährte des Teufels. Zu Fuß durch Sierra Leone und Liberia. Übersetzung von Klaus Pemsel. Malik, 2014, 384 Seiten; vergriffen (antiquarisch erhältlich).
Dieser Post ist Teil des Afrika-Monatsthemas (Länder A bis L) im April 2019 (Liberia).