Praxishandbuch IRRT. Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy bei Traumafolgestörungen, Angst, Depression und Trauer von Mervyn Schmucker und Rolf Köster

„Mit der Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy (IRRT) steht ein Verfahren zur Verfügung, das […] tief verletzten und an Ängsten und Depressionen leidenden Menschen Hoffnung und Hilfe verspricht. Es ist eine intensive, konfrontative, aufdeckende, Emotionen intensivierende, dabei sehr humane und selbstbestimmte Psychotherapie. Sie integriert Elemente und Kenntnisse aus der Expositionstherapie, der kognitiven Therapie, der Gedächtnispsychologie, der Emotionsregulation und der Informationsverarbeitung. Sie passt überzeugend zu kognitiv-neurobiologischen Erklärungskonzepten der Posttraumatischen Belastungsstörung.“ (Seite 13)

Mervyn Schmucker und Rolf Köster erzählen initial, wie IRRT entwickelt wurde. Im Folgenden gehen sie auf Grundlagen und Konzepte ein (allgemeine Bemerkungen, IRRT-Prozess, drei Phasen der IRRT, Eigenschaften der IRRT-Therapeuten, Fragen und Aussagen der Therapeuten im IRRT-Prozess).

Im Anschluss befassen sich Schmucker und Köster genauer mit Anwendungsgebieten und Indikationsstellung, bevor sie den konkreten Ablauf einer IRRT-Sitzung beschreiben. Auch empirische Belege, der Stand der Forschung und IRRT-Weiterbildungsmöglichkeiten werden thematisiert.

Den größten Teil des Buches nehmen Fallbeispiele mit Transkriptionen der einzelnen IRRT-Sitzungen ein, z.B. bei komplexer PTBS, bei PTBS nach Arbeitsunfall, bei Angst, Depression und Trauer.

Im Anhang finden sich ein Ablaufmodell einer IRRT-Sitzung bei PTBS, IRRT-Merkkarten (auch als Download), Fragen und Aussagen des IRRT-Therapeuten sowie Fragebögen (auch als Download).

Ich fand IRRT schon vor der Lektüre sehr spannend, doch nach dem Lesen dieses Buches, das eines der besten Fachbücher ist, das ich je gelesen habe, bin ich vollends überzeugt von der Methode und den Chancen, die IRRT bieten kann.

Schon den Einstieg ins Buch fand ich gelungen, er macht Lust auf IRRT und auf die weitere Lektüre. Auch im Verlauf hat mich das Buch durchweg begeistert. Die Inhalte wurden extrem gut aufbereitet, ich habe sehr viel gelernt und fühle mich nun bestens gewappnet für IRRT. Dabei haben auch die vielen Details geholfen, die Schmucker und Köster in ihrem Buch wiedergeben und die ebenso spannend wie bedeutsam sind, sowie die ausführlichen Fallbeispiele, die Originaltranskripte von IRRT-Sitzungen beinhalten, so dass man beinahe praktisch lernen kann, fast so, als würde man mit dem Therapeuten und dem Patienten im Raum sitzen.

Sehr gut fand ich bei den Fallbeispielen auch die Bandbreite: von Behandlungen mit einer einzigen IRRT-Sitzung (die durchschlagenden Erfolg hatte) bis zu Behandlungen über mehrere Jahre hinweg, von Trauma bis Phobie, von geradlinigen, nahezu perfekten Sitzungen bis zu Sitzungen mit Schwierigkeiten und Problemen.

Als extrem hilfreich empfand ich nicht nur die vielen Dialoge, sondern auch die Beispielfragen, die Hervorhebungen, die Zusammenfassungen in den Kästen sowie die Download-Materialien (vor allem die IRRT-Karten, die ich mir ausgedruckt und laminiert habe).

Hier stimmt einfach alles, und ich bin restlos begeistert von diesem Buch, das schon ein paar Jahre auf dem Markt ist und dem ich viele Leser wünsche.

Mervyn Schmucker und Rolf Köster: Praxishandbuch IRRT. Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy bei Traumafolgestörungen, Angst, Depression und Trauer. Klett-Cotta, 2017, 459 Seiten; 48 Euro.

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