Posttraumatische Belastungsstörungen verstehen. Ein Ratgeber für Betroffene und Helfende von Sabrina Henning

„Manche Menschen können nicht an sich selbst glauben, bis jemand anderes zuerst an sie glaubt.“ (Seite 15, Zitat von Robin Williams als Sean Maguire in „Good Will Hunting“)

Sabrina Henning erklärt in ihrem Ratgeber zunächst, was eine Traumatisierung überhaupt ist. Dann geht sie auf neurophysiologische Veränderungen durch Traumatisierung ein, setzt sich mit Formen von belastungsbezogenen Störungen auseinander, beschreibt den Umgang mit Symptomen und die Störung der Emotionsregulation. Schließlich thematisiert sie verschiedene Therapieformen wie
traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie, Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR), empfohlene Therapieverfahren bei komplexer posttraumatischer Belastungsstörung sowie dialektisch-behaviorale Therapie. Am Ende reißt sie kurz eine medikamentöse Unterstützung sowie den Umgang mit traumatischen Erfahrungen auf körperlicher Ebene an.

Ich habe viel theoretische und praktische Erfahrung im Umgang mit posttraumatischer Belastungsstörung und traumafokussierter Psychotherapie, finde das Thema extrem spannend und empfehle Betroffenen gerne gute Bücher zum Thema, weshalb ich dieses Buch gelesen habe.

Schon zum Einstieg fiel mir auf, dass das Buch nicht so eingängig geschrieben ist, wie ich das erhofft hatte. Es liest sich für Nichtfachleute möglicherweise etwas mühsam, da es wenig klar geschrieben und nicht so verständlich ist, wie ich mir das von einem Ratgeber wünsche.

Im Verlauf vermittelt die Autorin einige anschauliche Beispiele, was ich als sehr gelungen fand.

Nicht so gut fand ich allerdings manche Ausführungen und Grafiken, die etwas vereinfacht oder gar falsch sind. Zum Beispiel wird auf Seite 35 die Steuerung kleiner Muskeln über die linke und großer Muskeln über die rechte Hirnhemisphäre erwähnt.

Ich empfinde eine Empfehlung des Buches deshalb als sehr schwierig.

Sabrina Henning: Posttraumatische Belastungsstörungen verstehen. Ein Ratgeber für Betroffene und Helfende. Vorwort von Kristin von Auer. Kohlhammer, 2025, 138 Seiten; 24 Euro.

Dazu hab ich auch was zu sagen!