„Und er spürte, dass diese Dinge, dass all diese einzelnen Dinge in Wahrheit zusammenhingen.“ (CD 2, Track 51)
Richard Ford erzählt in den neun Erzählungen in seinem Buch Irische Passagiere davon, wie schnell sich das Leben ändern kann, spricht von Jugend und Erwachsenwerden, von Beziehungen und Trennungen, von Krankheit und Tod, von Glück und Trauer.
Ford schreibt in klarer, schnörkelloser Sprache, beobachtet exakt und hat die feinen Nuancen im zwischenmenschlichen Kontakt seiner Figuren perfekt herausgearbeitet. Also (fast) alles wie immer bei Ford, von dem ich bereits mehrere Bücher gelesen habe, die mich beeindruckt und berührt haben.
Trotzdem habe ich zu Irische Passagiere weniger Zugang gefunden als zu anderen Werken Fords, vielleicht weil ich nicht allzu oft Kurzgeschichten/Erzählungen lese, weil ich mich aufgrund der Kürze meist nicht so gut auf den Plot einlassen kann.
Ford beschreibt eher die leisen Töne im Leben von Menschen, die kleinen Momente des Alltags und die plötzlichen Veränderungen, die uns alle hin und wieder treffen und aus der Bahn werfen. So nimmt Ford den Leser/Hörer mit in die Lebenswelt seiner Figuren, so dass man hautnah miterleben kann, was in deren Leben passiert, was ihnen Freude, was ihnen Sorge bereitet.
Auch wenn Irische Passagiere nicht mein Lieblingsbuch Fords ist, fand ich die Lesung von Christian Brückner wie immer grandios. Diese Stimme! Und sie passt wirklich perfekt zu Fords Büchern – so auch hier.
Richard Ford: Irische Passagiere. Aus dem amerikanischen Englisch von Frank Heibert. Gelesen von Christian Brückner. Parlando, 2020; 24,95 Euro.