„Der Mensch ist nicht viel, höchstens eine Aktentasche voll.“
Fritz Haarmann – auch unter den Namen „Der Vampir“, „Der Schlächter“, „Der Kannibale“ und „Der Werwolf von Hannover“ bekannt – war ein Serienmörder, der wegen Mordes an insgesamt 24 männlichen Personen im Alter von zehn bis 22 Jahren zum Tode verurteilt wurde.
Haarmann, der als Spitzel für die hannoversche Polizei arbeitete, durchstreifte nachts die Wartesäle des Bahnhofs, griff junge, allein reisende Jungen und Männer auf und nahm sie mit in seine Wohnung, wo er sie vergewaltigte und ihnen die Kehle durchbiss.
In sehr detaillierten Bildern erzählen Peer Meter und Isabel Kreitz vom Serienmörder Haarmann, der in den 1920er Jahren in Hannover sein Unwesen trieb. Dabei wurden einige Modifikationen im Vergleich zum tatsächlichen Fall vorgenommen – im Allgemeinen halten sich Meter und Kreitz jedoch an historische Fakten.
Die s/w-Zeichnungen unterstreichen dabei die düstere Stimmung im Hannover der Weimarer Republik, die Armut und die Verzweiflung der Menschen.
Im Anschluss an die eigentliche Graphic Novel findet der Leser Informationen zu Haarmann und zu weiteren Akteuren, die in der Graphic Novel erwähnt werden und in Bezug zum historischen Fall standen, sowie Original-Fotografien von Haarmann und von seiner Wohnung in Hannover.
Haarmann ist eine großartig gezeichnete, unheimliche und erschreckende Graphic Novel über eine wahre Begebenheit und bietet Einblicke in das Agieren und in die Psyche eines Serienmörders.
Peer Meter und Isabel Kreitz: Haarmann. Carlsen, 2010, 176 Seiten; 19,90 Euro.
Dieser Post ist Teil des True Crime-Monatsthemas im Dezember 2019.