Gott und die Krokodile. Eine Reise durch den Kongo von Andrea Böhm

„Im ewigen Herz der Finsternis“

Die Journalistin Andrea Böhm unternimmt eine abenteuerliche Reise in die Demokratische Republik Kongo und erkundet „das Herz der Finsternis“ von Westen nach Osten.

Sie begibt sich unter anderem in die Hauptstadt Kinshasa, in die Provinz West-Kasai, nach Mbuji-Mayi sowie nach Bukaru an der Grenze zu Ruanda.

Ergänzt werden Böhms Reisebeschreibungen und politischen Hintergrundinformationen durch einige Abbildungen (schwarz-weiß und farbig), eine Zeittafel sowie eine Karte des Kongo.

Ich habe mich bereits intensiver mit Afrika im Allgemeinen und dem Kongo im Besonderen beschäftigt, doch von Böhm habe ich dennoch viel Neues erfahren, verschiedene Facetten des Kongo kennen gelernt, das Land aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.

Mit anspruchsvoller Sprache und in detailreichen Beschreibungen thematisiert die Autorin unter anderem die kurze Regierungszeit von und den Mord an Lumumba, die Diktatur Mobutus, das Reich der Kuba, die Kolonisierung und Unabhängigkeit, Entdeckungsreisen, Kriege, Kindersoldaten, Massenvergewaltigungen, den Genozid in Ruanda und seine Auswirkungen auf den Kongo. Besonders beeindruckend fand ich dabei Böhms Ausführungen zur Lage der Frauen im Kongo.

Gott und die Krokodile ist anspruchsvoll, spannend, lehrreich, bestürzend und sehr empfehlenswert, wenn man sich für kongolesische Geschichte und Politik interessiert.

Andrea Böhm: Gott und die Krokodile. Eine Reise durch den Kongo. Pantheon Verlag, 2011, 272 Seiten; 14,99 Euro.

Dieser Post ist Teil des Afrika-Monatsthemas (Länder A bis L) im April 2019 (Demokratische Republik Kongo).

Dazu hab ich auch was zu sagen!