„Afrika ist mehr als ein Land – es ist ein Wesen, geboren aus den Hoffnungen und Träumen von Menschen. Und deshalb gibt es so viele Afrikas.“ (Seite 8, Zitat von Beryl Markham)
Wolf-Ulrich Cropp erzählt in Im Schatten des Löwen von Namibia, Botswana und Simbabwe, seinen Sehnsuchtsländern, die er vor vielen Jahren bereits bereist hatte und die er nun zurückgekehrt ist.
Er berichtet von Marabus und Robert Mugawe, Süd- und Nordrhodesien, Polizei und Central Intelligence Organisation, Tonga und Herero, Christentum und Geisterglaube, Victoria-Fällen und Sambesi, Krokodilen und Nilpferden, Anopheles-Mücken und Termiten, KAZA und Okovango-Delta, HIV und AIDS, Regenbaum und Singzikade, Baobab und Leberwurstbaum, Fußsafaris und Schwarzer Mamba, Diamanten und Brunnenbau, Kalahari und Namib, San und Felszeichnungen, Apartheid und Unabhängigkeit, Skelettküste und Himba, Township und walkie-talkie, Welwitschia mirabilis und Uranminen.
Ich habe schon zwei andere Bücher von Cropp gelesen, die mir beide sehr gut gefallen haben (Wie ich die Prinzessin von Sansibar suchte und Dschungelfieber und Wüstenkoller).
Den Simbabwe-Teil von Im Schatten des Löwen fand ich ähnlich überzeugend und spannend wie die beiden Vorgänger. Vor allem der Einstieg mit der Verhaftung in Simbabwe ist lebendig geschildert und wirklich spektakulär, nimmt den Leser direkt mit nach Afrika. Den Botswana-Teil empfand ich als weniger stringent erzählt, und vor allem der Namibia-Teil war für meinen Geschmack etwas zu weitschweifig und zu wenig fokussiert.
Eine Sache muss man Cropp auf jeden Fall zugestehen: Er hat sehr gründlich recherchiert und vermittelt dem Leser sehr viel Wissen, wobei er sich allerdings auch manchmal in Details verliert. Hier kann man sehr viel über die drei Länder, aber auch über Afrika im Allgemeinen lernen und erhält tiefe Einblicke in unterschiedlichste Themen.
Cropp spricht positive und negative Aspekte der jeweiligen Länder an, so dass man als Leser durchweg nachvollziehen kann, wieso er so fasziniert ist von Simbabwe, Botswana und Namibia, so dass man aber auch die Probleme der Länder (z.B. Umweltprobleme, Korruption, Willkür, Verschwinden von Traditionen, Verarmung von Menschen) kennenlernt und besser verstehen kann.
Wolf-Ulrich Cropp: Im Schatten des Löwen. Namibia, Botswana, Simbabwe von Horizont zu Horizont. DuMont Reiseverlag, 2018, 440 Seiten; 14,99 Euro.
Dieser Post ist Teil des Afrika-Monatsthemas (Länder A bis L) im April 2019 (Botswana).
Die Rezension von „Im Schatten des Löwen“ fand ich sehr treffend.
Von Interesse ist sicher auch: „MALI UND DIE DSCHINNS DER WÜSTE“. In dem Buch wird das fassettenreiche Land mit den Dogon, Tuareg und weiteren Ethnien beschrieben und als Besonderheit auf den Einsatz von rund 1000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr im Rahmen der UNO-Mission MINUSMA, Standort Camp Castor in Gao, eingegangen.
Die Neuerscheinung „ZWISCHEN HAMBURG + DER FERNE“, mit 42 heißen Storys aus der Hansestadt und aus aller Welt ist nicht nur für Hamburg-Fans und Reise-Freaks lesenswert.
Danke, schau ich mir gerne mal an. Liebe Grüße!