Lachsfischen im Jemen von Paul Torday (Hörspiel)

„Creda, quia impossibile est“

Ein reicher Jemenite hat einen Traum und das nötige Kleingeld: Er möchte, dass Lachse im Jemen angesiedelt werden, damit das Fliegenfischen auf der Arabischen Halbinsel möglich ist. Er beauftragt den Fischereiwissenschaftler Dr. Alfred Jones, der kaum eine Chance hat, dieses Angebot abzulehnen, da er sonst seinen Job verlieren wird. Jones zweifelt, doch je mehr er sich mit dem Projekt beschäftigt, desto zuversichtlicher wird er, dass es von Erfolg gekrönt werden kann.

Das Hörspiel ist massiv gekürzt, deshalb empfiehlt sich meiner Meinung nach primär die Lektüre des Buches, das ich ein paar Jahre vor dem Anhören des Hörspiels gelesen habe. Wer das Buch kennt oder wer vor dem Lesen einen Einblick in den Roman bekommen möchte, dem sei das Hörspiel empfohlen.

Der abwechslungsreiche Roman, in dem unterschiedliche Medien wie Interviews, Reportagen, Emails und Briefe benutzt werden, um die ungewöhnliche Geschichte zu erzählen, wurde sehr unterhaltsam und lebendig umgesetzt und beeindruckt durch die Authentizität der Berichte. Ich habe mich zumindest des Öfteren gefühlt, als hörte ich tatsächlich eine Radiosendung zum Thema „Lachsfischen im Jemen“.

Gefallen haben mir auch die Einspielungen des Azan, was mich sehr an meine Zeit im Jemen erinnert hat, sowie einzelne Sätze in Arabisch, die hin und wieder im Hörbuch auftauchen.

Wer sich für den Jemen interessiert und glaubt, dass er durch das Hörbuch zu Lachsfischen im Jemen etwas mehr über das Land lernt, der wird enttäuscht sein. Wer eine bizarre und besondere Geschichte mitsamt Gebetsruf und Arabisch hören möchte, der sollte zugreifen.

Paul Torday: Lachsfischen im Jemen. Übersetzung von Thomas Stegers. Hörspielbearbeitung von Heide Böwe. Der Audio Verlag, 2007; vergriffen (antiquarisch erhältlich).

Dieser Post ist Teil des Themas „Arabische Halbinsel“ im Februar 2018.

2 Gedanken zu „Lachsfischen im Jemen von Paul Torday (Hörspiel)“

  1. Der letzte Abschnitt deiner Rezension hat ich zum Schmunzeln gebracht! hihi
    Alleine schon, weil es mich interssiert, welch bizarre Geschichte sich hinter dem Titel verbirgt und da ich den Gebetsruf hören möchte, würde ich mir überlegen, das HB zu kaufen. Sehr, sehr schade, dass es so arg gekürzt ist! Ich muss nämlich immer wieder lachen, wenn in Hörbüchern die Sprecher nicht ausreichend genug geschult wurden, arabische Namen oder Sonstiges, richtig auszusprechen. 😀

    1. Hihi, das kenne ich. Ich lausche auch immer, wie die Aussprache ist, und dann kichere ich oder ich freue mich oder ich ärgere mich :-).

Dazu hab ich auch was zu sagen!