„Vor ein paar Jahren habe ich von einer ziemlich ausgefallenen Statistik erfahren. Demnach begegnet jeder von uns während seines Lebens im Durchschnitt rund sechsunddreißig Mördern, einundfünfzig Sexualstraftätern und Vergewaltigern sowie rund dreihundertsiebzig Psychopathen.“ (Track 1)

Joe Bausch arbeitete 32 Jahre als Anstaltsarzt in der Justizvollzugsanstalt Werl und erzählt in Maxima Culpa von besonders spannenden und spektakulären Kriminalfällen.

In Maxima Culpa geht es u.a. um Sicherungsverwahrung und Todesstrafe, Vergiftungen und Tötung durch Krankenpflegepersonal, Sexualstraftaten und Amoklauf.

Ich habe vor ein paar Jahren Gangsterblues von Bausch gehört, was mir sehr gut gefallen hat. Deshalb und weil ich True Crime und Berichte über Forensik und Strafvollzug generell sehr mag, habe ich nun Maxima Culpa gehört, das mich über mehr als sieben Stunden hinweg sehr gut unterhalten und mir zudem Wissen vermittelt hat. Hier kann man noch einiges über Strafrecht, Psychologie etc. lernen, und dabei vergeht die Zeit wie im Fluge.

Ich empfand das Buch als sehr gelungen erzählt: Bausch berichtet eloquent und weiß zu fesseln, nur manchmal fand ich seine Schilderungen ein wenig zu reißerisch/wertend oder zu pauschal („pervers“; Track 82: „So denken Menschen im Anfangsstadium einer paranoiden Schizophrenie.“).

Auch die Autorenlesung hat mir insgesamt sehr gut gefallen.

Joe Bausch: Maxima Culpa. Jedes Verbrechen beginnt im Kopf. Gelesen vom Autor. Hörbuch Hamburg, 2022; 14 Euro.