In einem alten Haus in Moskau. Ein Streifzug durch 100 Jahre russische Geschichte von Alexandra Litwina und Anna Desnitskaya

„Alles, was die Welt in den Jahren zwischen 1902 und 2002 bewegt, spiegelt sich im Mikrokosmos rund um Familie Muromzew wider“ (Klappentext)

1902: Die sechsjährige Irina zieht mit ihren Eltern, ihrer Tante Maria, Dienstpersonal und ihrem Pudel Tresorka in eine neue Wohnung in Moskau.

Mit In einem alten Haus in Moskau begleiten wir Irina und die folgenden Generationen durch die Geschichte Russlands – durch Krieg, Hunger, Verhaftungen, Zwangsarbeit, aber auch durch Zeiten des Zusammenhalts, der Hoffnung und der (kleinen) Freuden.

Ich bin ein Kind der DDR und von klein auf mit der russischen Sprache, die ich nicht mehr spreche, und der sowjetischen Kultur aufgewachsen. Damit kann ich mir erklären, warum sich Geschichten aus und über Russland bzw. die Sowjetunion für mich immer ein wenig wie Nach-Hause-kommen anfühlen – auch wenn ich nie in Russland gewesen bin.

Das Buch ist sehr lebendig geschrieben und gezeichnet und macht das Leben in der Sowjetunion und in Russland erlebbar und fühlbar. So kann man als Leser Einblicke in das zaristische Russland, in die Oktoberrevolution, in die Sowjetunion, in den Ersten und Zweiten Weltkrieg sowie den Fall des Eisernen Vorhangs bekommen.

Auf jeder Seite kann man hier sehr viel entdecken. Es gibt zahlreiche wundervolle Details wie Zeitungsartikel, Postkarten, Münzen, Rezepte, und auch die Blicke in die Moskauer Wohnung im Wandel des Zeit hat mir extrem gut gefallen.

Alexandra Litwina und Anna Desnitskaya: In einem alten Haus in Moskau. Ein Streifzug durch 100 Jahre russische Geschichte. Gerstenberg Verlag, 2017, 60 Seiten; 26 Euro.

Dazu hab ich auch was zu sagen!