„Das Glück liegt in der Vorstellung. Und manchmal in der Ausführung.“
Michael Obert nimmt den Leser mit auf eine „Reise, auf eine Weltreise, die uns nicht, wie die handelsüblichen Round-the-World-Tickets, zu den Hot Spots, sondern eher zu den Lost Spots der Erde führt, in verlassene, vergessene oder wenig bekannte und oft schwer zugängliche Regionen“.
So berichtet er zum Beispiel von Voodoo und Zombies in Haiti, von der einsamen Azoreninsel Corvo, von Berberaffen in Gibraltar, vom Eisenerzzug in Mauretanien, von Tuareg in der Ténéré, von Verliebten in Shiraz, von Rumpelpisten in Zentralasien, vom Golfspielen in Afghanistan und vom „Vomit Express“ in Bhutan.
Ich hatte vor der Lektüre von Die Ränder der Welt‚ bereits Regenzauber von Michael Obert gelesen, das mir sehr gut gefallen hat. Die Ränder der Welt fand ich allerdings noch besser, dem Autor sind hier hervorragende Berichte gelungen, die mich an die verschiedensten Orte der Welt versetzt haben.
Der Autor ist sehr sympathisch, offen und unvoreingenommen, beobachtet haargenau und kann seine Beobachtungen perfekt in Worte fassen. Die besuchten Orte sind an sich schon sehr spannend, doch dem Autor gelingt es zusätzlich, den Orten einen ganz besonderen Zauber zu verleihen, persönliche Geschichten zu erzählen, die den Leser mit auf die Reise nehmen, Detailwissen zu vermitteln, von dem man nirgendwo sonst lesen kann.
Obert hat mich begeistert: für die besuchten Länder, für die beschriebenen Menschen, für die erlebten Ereignisse und nicht zuletzt für ihn selbst. Zum Glück kann man immer wieder Artikel des Journalisten lesen, so wird die Wartezeit auf das nächste Buch von Obert hoffentlich nicht zu lang.
Michael Obert: Die Ränder der Welt. Patagonien, Timbuktu, Bhutan & Co. National Geographic Taschenbuch, 2010, 288 Seiten; 12,99 Euro.
Dieser Post ist Teil des Weltreise-Themas im August 2018.