„Irgendwo, irgendwie bist du in einem Nebel versunken.“
Georgie Jutland lebt mit ihrem Lebensgefährten Jim Buckridge und seinen beiden Söhnen in White Point in Westaustralien. Jim ist Fischer, Georgie eigentlich Krankenschwester, schlägt sich nun aber die Nächte mit Alkohol und Internet um die Ohren.
Dann trifft Georgie den aus White Point stammenden Luther Fox, der nachts heimlich die Netze der Fischer leert. Sie und Luther verlieben sich, doch als Jim hinter die Affäre und hinter Luthers Diebstahl kommt, flieht Luther in den Norden Australiens und beginnt ein neues Leben im Outback.
Tim Winton erzählt in sehr bildhafter Sprache von einem Australien fernab touristischer Pfade. Mir gefällt sein authentischer Blick auf Australien sehr gut, und ich schätze den Autor für seine großartigen Landschaftsbeschreibungen, die ohne die sonst übliche, stereotype Australienromantik auskommt. Mit Der singende Baum lernt der Leser mehr über Land und Leute, liest eine spannende Geschichte mit glaubwürdig beschriebenen Emotionen.
Was mir bereits bei Weite Welt aufgefallen ist, ist die teils hervorragende, an anderen Stellen sonderbar unwissend erscheinende Übersetzung. So ist beispielsweise ein „gum tree“ kein Gummibaum, sondern ein Eukalyptusbaum.
Der singende Baum ist ein Buch für alle, die ein authentisches Bild von Australien erhalten möchten.
Tim Winton: Der singende Baum. Aus dem Englischen von Klaus Berr. btb, 2007, 480 Seiten; 10 Euro.
Dieser Post ist Teil des Australien-Themas im Januar 2018.