„Die Liebe sieht durch eine Brille, die Kupfer in Gold, Armut in Reichtum und Tränen in Perlen verwandelt.“ (Seite 49, Zitat aus Don Quijote)
Als die 24-jährige Cleo eine New Yorker Silvesterparty frühzeitig verlässt, trifft sie auf den etwa 20 Jahre älteren Frank, der eigentlich nur Eis im Deli holen will, sie dann aber nach Hause begleitet.
Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein – in Sachen Alter, in Sachen Herkunft, in Sachen Beruf -, doch sie verlieben sich ineinander, und sechs Monate später findet die Hochzeit statt.
Dieses Buch gehört eigentlich nicht so richtig in mein bevorzugtes Genre, aber vor ein paar Tagen habe ich ein passendes Badewannenbuch gesucht, und dieser Roman hier schien mir perfekt zu sein, um ein entspannendes, unterhaltsames, nicht allzu anspruchsvolles Buch zu lesen.
Und tatsächlich eignet sich das Buch hierfür perfekt: Die Lektüre macht Spaß und ist gute Unterhaltung. Auch wenn ich allerhand Kritikpunkte habe.
Die Figuren sind wirklich allesamt unsympathisch, und zusätzlich empfand ich sie als leere Hülsen, die belanglose Gespräche führen und eigentlich durchweg Alkohol und Drogen konsumieren, um ihrem schnöden Leben überhaupt etwas abgewinnen zu können. Ihr Leben findet in Lethargie statt, ist meiner Meinung nach entsetzlich langweilig und traurig, und vielleicht ist die oberflächliche Beschreibung der Figuren auch Absicht, denn das Leben dieser Figuren geht auch nicht in die Tiefe (auch wenn sie das immer wieder zu denken scheinen).
Es gibt im Buch zahlreiche tragische Momente, diese haben mich aber sonderbar unbeteiligt zurückgelassen und nie berührt, obwohl ich mich von Menschen und auch von Büchern schnell und gerne berühren lasse.
Trotzdem: Dieses Buch liest sich flott weg und ist damit ein echter Schmöker, auch wenn nach der Lektüre eher nichts zurückbleibt.
Coco Mellors: Cleopatra und Frankenstein. Übersetzung von Lisa Kögeböhn. Eichborn, 2023, 512 Seiten; 25 Euro.