Regenzauber. Auf dem Niger ins Innere Afrikas von Michael Obert

„[…] und bald merkte ich, dass Afrika immer voller Überraschungen war. Hier konnte jeden Moment alles passieren.“

Michael Obert macht sich auf den Weg durch Westafrika, folgt dem Lauf des drittgrößten Flusses Afrikas von der Quelle in Guinea bis zur Mündung im Golf von Benin. Seine Reise führt ihn durch die Berge Guineas, durch Mali und den Süden des Staates Niger bis nach Nigeria.

Ich habe schon sehr viel über den Niger gelesen, doch Regenzauber hat mir viele neue Einblicke und andere Perspektiven bieten können. Zudem ist der Autor sehr sympathisch, ist offen, wertet nicht voreilig.

Die Schilderungen der Flora und Fauna, der Menschen, der Umgebung und der Landschaften haben mir sehr gut gefallen. Anfangs fand ich auch die Ausflüge in die Mythologie, in die lokalen Kulte und Rituale interessant und spannend, im Verlauf empfand ich diese Beschreibungen aber als zu ausufernd und bisweilen ermüdend. Sicherlich ist dem Autor eine glaubwürdige und überzeugende Verwebung von Realität und Legenden, Mythen, Geisterglaube und Ahnenkult gelungen, aber mir war es irgendwann zu viel Mystik.

Sehr schön fand ich die Farbfotos, die nicht nur hervorragend fotografiert wurden, sondern die das Gelesene auch sehr gut visuell veranschaulichen.

Wenn Oberts Erfahrungen und Erlebnisse nicht so unheimlich, gefährlich und verstörend wären, würde ich mich gleich morgen auf den Weg zum Niger machen. So bin ich froh, dass ich durch ihn diese spannende Region ganz sicher und ohne jede Gefahr auf dem Sofa erkunden durfte.

Michael Obert: Regenzauber. Auf dem Niger ins Innere Afrikas. Malik, 2005, 576 Seiten; 15,95 Euro.

Dieser Post ist Teil des Afrika-Monatsthemas (Länder A bis L) im April 2019 (Guinea).

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