„Je mehr unterschiedliche traumatische Ereignisse ein Mensch erlebt, desto höher ist das Risiko, an einer psychischen Störung zu erkranken. Eine Traumafolgestörung geht in der Regel mit hohem Leid für den Betroffenen, die nahen Angehörigen und das soziale Umfeld einher.“ (Seite 9)
In Traumafolgen findet der Leser eine ganze Bandbreite von Ausführungen zum Thema, z.B. soziale Retraumatisierung, epigenetisch gestützte Vererbung von Trauma- und Gewalterfahrungen, traumainduzierte Dissoziation, anhaltende Trauerstörung, narrative Expositionstherapie, Onlinetherapie, Traumatherapie mit schwer traumatisierten Menschen, Behandlung von Kindern und Jugendlichen sowie psychoanalytische Behandlungsansätze.
Ich empfand das Buch als sehr dicht geschrieben, hier findet man viel Inhalt auf wenigen Seiten, und das Ganze ist (meist) sehr verständlich und zudem flüssig lesbar.
Wie so oft bei Texten verschiedener Autoren ist es natürlich auch hier so, dass manche Kapitel spannender und lehrreicher sind als andere, und auch inhaltlich sind sicherlich nicht alle Kapitel für alle Leser relevant und nützlich für die eigene Tätigkeit. Ich halte das für vollkommen normal, und so habe ich mich auf diejenigen Inhalte konzentriert, die für meine Arbeit hilfreich sind bzw. die mich aus persönlichen Gründen besonders interessiert haben.
Die Autoren des Buches vermitteln initial Grundlagen zur Thematik, was ich als ausgesprochen gelungen empfand, denn dadurch finden auch Einsteiger ins Thema schnell Zugang. Auch für Fortgeschrittene eignet sich das Buch, da die Autoren im Verlauf auf sehr spezielle Aspekte der Thematik eingehen, so dass ich das Buch für sämtliche Erfahrungsstufen bezüglich des Themas Traumafolgen empfehlen kann.
Julia Müller, Martina Ruf-Leuschner, Bernhard Grimmer, Christine Knaevelsrud und Gerhard Dammann (Herausgeber): Traumafolgen. Forschung und therapeutische Praxis. Kohlhammer, 2022, 199 Seiten; 36 Euro.
Ein Gedanke zu „Traumafolgen. Forschung und therapeutische Praxis von Julia Müller, Martina Ruf-Leuschner, Bernhard Grimmer, Christine Knaevelsrud und Gerhard Dammann (Herausgeber)“