Zeitoun von Dave Eggers

„Die Schande würde ihn niemals loslassen.“

Dave Eggers erzählt in Zeitoun von einer muslimischen Familie, die im Jahre 2005 in New Orleans lebt und deren Leben durch den Hurrikan Katrina aus den Fugen gerät.

Während die Ehefrau Kathy die Stadt mit ihren Kindern verlässt, hält der Familienvater Abdulrahman Zeitoun die Stellung, kümmert sich um Haus, Firma und diverse Mietshäuser, versorgt Menschen und Hunde in Not. Doch dann wird er verhaftet und ist sich eigentlich keines Verbrechens bewusst.

Bereits der Einstieg ins Buch ist hervorragend gelungen, der Leser erhält detaillierte Informationen über die Familie Zeitoun, ohne mit unnötigen Beschreibungen überladen zu werden, und die Protagonisten wachsen dem Leser sofort ans Herz. Zudem wird auf wenigen Seiten eine enorme Spannung aufgebaut, so dass man gar nicht anders kann, als immer weiter zu lesen. Auch sprachlich ist das Buch sehr empfehlenswert, zwar anspruchsvoll, jedoch stets flüssig lesbar.

Sehr schön und spannend fand ich auch die Beleuchtung politischer Hintergründe und der weitreichenden Folgen des Hurrikans.

Zeitoun ist überzeugend, erschreckend und berührend – und mein persönlicher Lieblingsroman von Eggers.

Dave Eggers: Zeitoun. Übersetzt von Klaus Timmermann. Kiepenheuer&Witsch, 2011, 368 Seiten; 19,95 Euro.

Dieser Post ist Teil des Nordamerika-Themas im Februar 2017.

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