„Es gibt keinen Fluch der Pharaonen. Gäbe es ihn, wäre ich der Erste gewesen, der ihn zu spüren bekommen hätte.“ (Seite 20)
Tutanchamun war der Sohn Echnatons, was Gentests bestätigt haben, und mutmaßlich der Sohn Nofretetes. Er bestieg um 1333 vor Christus den Thron und starb etwa 10 Jahre später, noch vor Erreichen seines 20. Lebensjahrs.
Die Graphic Novel erzählt vor allem von der Entdeckung von Tutanchamuns Grab im Tal der Könige durch Howard Carter im Jahre 1922, aber auch von Tutanchamuns Lebenszeit, von der Auslöschung seines Namens nach seinem frühen Tod und von der Planung der Ägypten-Expeditionen Carters.
Schon seit meiner Kindheit bin ich fasziniert vom Alten Ägypten, von Pharaonen, ägyptischer Mythologie, Archäologie und der Geschichte um Carter und das Grab Tutanchamuns.
Diese Graphic Novel behandelt nicht nur das spannende Thema rund um Tutanchamun und gibt dem Leser Einblicke in Archäologie und ins Alte Ägypten im Allgemeinen, sondern sie ist auch wunderschön gestaltet. Bereits die Illustration im Vorsatz mit Anubis und Hieroglyphen lässt erahnen, dass das Buch eine Pforte in die Welt des Tutanchamun und in eine Welt vor 3300 Jahren öffnet. Auch die Geschichte selbst ist ansprechend gezeichnet, entführt den Leser in eine andere Zeit und vermittelt zudem viel Wissen.
Mir war die Geschichte um Carter bereits bekannt, doch habe ich hier viele zusätzliche Details entdecken können. Die Seiten der Graböffnung an sich lesen sich dabei wie ein Krimi, sind extrem spannend und stimmungsvoll.
„Die Ironie an der Geschichte ist, dass Tutanchamun, der aufgrund der ‚Frevel‘ seines Vaters dem Vergessen überlassen worden war, nach Jahrtausenden des Schweigens nun der berühmteste aller Pharaonen und sein Name unvergessen ist.“ (Seite 110)
Paul Marcel und Patrick Mallet: Tutanchamuns Vermächtnis. Im Reich der vergessenen Pharaonen. Übersetzung von Anja Kootz. Knesebeck, 2024, 112 Seiten; 24 Euro.