
„Mittlerweile wird die Existenz der klinischen Realität der schizoaffektiven Erkrankungen nicht mehr in Frage gestellt. Die Erfahrung des Klinikers legt nahe, dass es tatsächlich eine Zwischen- oder Übergangsgruppe zwischen schizophrenen und affektiven Erkrankungen gibt.“ (Klappentext)
Das Buch enthält Texte zum Konzept der schizoaffektiven Psychosen, zu den Besonderheiten schizoaffektiver Psychosen im Kindes- und Jugendalter, zur Psychodynamik und Psychotherapie schizoaffektiver Psychosen, zum Übergang schizophrener Psychosen im Langzeitverlauf in bipolare Störungen, zur Bedeutung der pharmakologischen Behandlung bei schizoaffektiven Psychosen sowie zur Anamneseerhebung bei chronisch rezidivierenden psychischen Erkrankungen mithilfe von Life Charts.
Ich habe sehr viel Erfahrung mit Psychosen und mit Psychosenpsychotherapie. Mit der Diagnose schizoaffektive Störung habe ich zwar auch viel Erfahrung, aber durchaus noch Luft nach oben.
Ich empfand eine Vielzahl der Texte im Buch als spannend, lehrreich und relevant für meine Arbeit. Die Autoren gehen stellenweise sehr ins Detail, was nicht nur interessant ist, sondern auch sehr förderlich für das Verständnis.
Da man beim Lesen sehr viele Zusammenhänge verstehen kann – zum Beispiel schizoaffektive versus zyklische Psychosen und die Verankerung der zyklischen Psychosen in der ICD-10 – ist das Buch besonders wertvoll.
Manche Texte empfand ich jedoch als sprachlich eher schlecht aufbereitet, sie wirken wie schnell niedergeschrieben und wenig achtsam korrekturgelesen.
Mir hat letztendlich vor allem der erste Text im Buch gefallen, den Andreas Marneros geschrieben hat.
Peter Hartwich und Arnd Barocka (Hrsg.): Schizoaffektive Psychosen. Diagnostik und Therapie. Duncker & Humblot, 2004, 202 Seiten; 29,90 Euro.