Mark Eveleigh erzählt von der Geschichte Madagaskars, von der Erstbesiedlung und der Entdeckung durch die Europäer, von Legenden, Mythen, Traditionen und Tabus (fady). Zudem beschreibt er seine Reise in den Norden und in den Westen der viertgrößten Insel der Welt. Dabei berichtet er über den Regenwald, die Insel Nosy Be, Mangrovensümpfe, Reißighüttendörfer und die Zone Rouge.
Eveleighs Reisebericht liest sich flüssig, ist abwechslungsreich und spannend. Der Leser kann so auf recht unterhaltsame Art und Weise viel über die einzigartige Flora und Fauna, über die atemberaubende Naturkulisse, über politische und historische Hintergründe und über die madagassische Lebensart lernen. Gefallen haben mir die vielen Erwähnungen verschiedenster Tabus und Traditionen sowie die häufige Einflechtung von madagassischen Sprichwörtern.
Schön hätte ich Hinweise zur Aussprache madagassischer Wörter, Abbildungen und ein Glossar gefunden.
Das Buch macht definitiv Lust auf Madagaskar, obwohl Eveleigh nicht nur die schönen Seiten der Insel beleuchtet, sondern auch politische Gewalt, Pest, Armut und Schmutz thematisiert.
Mark Eveleigh: Madagaskar – der sechste Kontinent. Von heiligen Krokodilen und Seeräubern. Übersetzung von Ilse Rothfuss. Malik, 2000, 288 Seiten; vergriffen (antiquarisch erhältlich).
Dieser Post ist Teil des Afrika-Monatsthemas (Länder M bis Z) im Juni 2019 (Madagaskar).