„Das hier ist Burma, ein Land, das anders ist als alle anderen, die du kennst.“ (Rudyard Kipling)
Martin Schacht, der zeitweise in Bangkok lebt und Myanmar mehrfach bereist hat, erzählt in seiner Gebrauchsanweisung für Myanmar/Burma von Selbsterniedrigung und Einschüchterung, Geografie und Ethnien, Geschichte und Politik, Astrologie und Banknotenungültigkeit, Visum und Anreise, Internetverbindung und Hotelstandard, Gaungbaung und Longyi, Speiseöl und Laphet, Cheroot-Zigarren und Betel, Mingalaba und Dschaesubah, Safran-Revolution und Buddhismus, Geistern und Aberglaube, Rangun/Yangon und Bagan, Mandalay und Naypyidaw, Jade und Rubinen, Shan-Staat und Schlafmohn, Rhakine und Putao.
Ich habe Myanmar noch nicht selbst bereist und mich – bis auf die Lektüre des gelungenen Romans Nirgendwo sonst von Christiane Neudecker – zudem noch nicht mit dem Land beschäftigt. Schacht hat mir mit seiner Gebrauchsanweisung einen schönen und umfassenden Einblick in das Land und seine Besonderheiten geboten, obgleich ich dennoch nicht allzu neugierig auf eine Reise nach Myanmar geworden bin.
Schon das erste Kapitel des Buches macht deutlich, dass Myanmar anders ist als andere Länder und dass man mit Schubladendenken in Sachen Myanmar nicht weiter kommt, wenn man Land und Leute verstehen möchte. Um die Besonderheiten des Landes zu untermauern, bietet Schacht eine Unmenge an Details und Anekdoten, die man so noch nicht gehört oder gesehen hat. Auf diese Weise transportiert der Autor fast nebenbei viel Wissen und sorgt dafür, dass man als Leser einen realistischen und umfassenden Eindruck von Myanmar vermittelt bekommt.
Obwohl ich ein paar Ausführungen ein wenig zu weitschweifig fand, hat mir die Gebrauchsanweisung, in der Fakten und eigene Erlebnisse gekonnt miteinander verwoben werden, sehr gut gefallen. Ich kann zudem die ‚Gebrauchsanweisung für Thailand‘ von Schacht sehr empfehlen.
Martin Schacht: Gebrauchsanweisung für Myanmar/Burma. Piper, 2017, 223 Seiten; 15 Euro.