„Moskwa – eto ne Rossija.“
Carmen Eller geht für ein Jahr nach Moskau, um als Redakteurin bei der Moskauer Deutschen Zeitung zu arbeiten. In Ein Jahr in Moskau erzählt sie von prächtigen Metrostationen und stinkenden Treppenhäusern, Basiliuskathedrale und Kaufhaus GUM, Honig und Borschtsch, Armut und Nowij Russkij, Birkenzweigen und Banja, Schlittschuhlaufen und Stalinschnee, Taschendieben und Korruption, Eisfischen und Eistauchen, Weißen Nächten in St. Petersburg und einer Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn.
Ich war noch nie in Moskau, aber die Stadt steht schon lange auf meiner Reiseliste, ich habe viele Jahre Russisch gelernt, und ich liebe russische Autoren wie Fjodor Michailowitsch Dostojewski, Lew Nikolajewitsch Tolstoi und Alexander Sergejewitsch Puschkin. Eller hat mich mitgenommen nach Moskau, hat mir die Stadt und die Menschen näher gebracht, große Sehnsucht geweckt und noch mehr Lust auf russische Literatur gemacht. Ihr gelingt es, stimmungsvoll zu schreiben und ein atmosphärisches Bild von der Stadt zu entwerfen, Wissen zu vermitteln und zu unterhalten. Gefallen hat mir zudem, dass ich meine (extrem eingerosteten) Russisch-Kenntnisse ein wenig auffrischen konnte und nun motiviert bin, mich wieder mehr mit der Sprache zu beschäftigen.
Ein Jahr in Moskau bietet einen stimmungsvollen Einblick in das Leben in Moskau und ist eine spannende und amüsante Lektüre einer sympathischen Autorin.
Carmen Eller: Ein Jahr in Moskau. Reise in den Alltag. Herder, 2010, 192 Seiten; 4,99 Euro.
Dieser Post ist Teil des Russland-Themas im November 2017.