„Man kann nichts tun, als demütig abzuwarten, bis das Unheil vorübergeht“
Barbara Baumgartner und ihr Mann ziehen ohne viel Vorbereitung, ohne Spanisch-Kenntnisse und ohne Freunde in der Stadt nach Barcelona.
In Ein Jahr in Barcelona erzählt die Autorin von Eixample und Barri Gòtic, Spanisch und Català, Tibidabo und Montjuϊc, Sagrada Familia und Gaudí, Rambla und Raval, Fahrradfahren und Corridas de toros, Kirchen und Kinos, Taschendieben und Einbrechern, Bauboom und Behördengängen, Bochorno und Orxata, Parc Güell und Pedro Almodóvar.
Ich war vor ein paar Jahren in Barcelona, habe dort Freunde und habe schon viel über die Stadt gelesen. Mir hat Ein Jahr in Barcelona gut gefallen, denn das Buch hat mich virtuell in die Stadt versetzt, meine Erinnerungen aufgefrischt und mir zudem Wissen vermittelt.
Das Buch liest sich sehr unterhaltsam. Wenn man die Stadt kennt und die erwähnten Orte bildlich vor Augen hat, macht die Lektüre meiner Meinung nach am meisten Spaß.
Die Autorin erzählt viele persönliche Anekdoten und berichtet sehr viel vom Leben in Barcelona. Außer ein paar Erwähnungen des Spanischen Bürgerkriegs und neueren Entwicklungen in Sachen Katalonien wird dem Leser jedoch kaum Wissen zum Thema Geschichte vermittelt. Auch Themen wie Architektur oder Sehenswürdigkeiten werden nur am Rande erwähnt. Hier hätte ich mir etwas mehr Einblick gewünscht. Alles in allem finde ich aber, dass die Stimmung in der Stadt sehr gut eingefangen wurde und dass das Buch große Lust auf Barcelona macht.
Barbara Baumgartner: Ein Jahr in Barcelona. Auswandern auf Zeit. Herder Verlag, 2016, 192 Seiten; 14,99 Euro.
Dieser Post ist Teil des Spanien-Monatsthemas im Mai 2019.