„Ihr habt die Uhr, wir haben die Zeit.“
Im Juni 2013 macht sich Wolf-Ulrich Cropp auf eine Reise durch fünf afrikanische Länder und erzählt in Dschungelfieber und Wüstenkoller von seinen Erlebnissen in Gabun, Kamerun, der Republik Kongo, der Demokratischen Republik Kongo und dem Tschad.
Er berichtet über Diktaturen und Bürgerkrieg, Kolonialismus und Unabhängigkeit, Bodenschätzen und Slums, Albert Schweitzer und Village Lumière, Atomphysik und Urwaldbotanik, Prostitution und HIV, Pygmäen und Bantu, Gorillas und Waldelefanten, Treiberameisen und Sandflöhen, Kindersoldaten und Teufelsaustreibungen, Malaria und Ebola, Bonobos und Krokodilen, Ölquellen und Minenfeldern.
Ich war noch nie in Afrika, habe mich aber schon intensiv mit dem Kontinent beschäftigt und sehr viel über den Kongo gelesen. Durch die Lektüre von Dschungelfieber und Wüstenkoller habe ich sehr viel Neues gelernt und vor allem neues Wissen über mir bislang eher unbekannte Länder wie Gabun, Kamerun oder den Tschad erlangt.
Dschungelfieber und Wüstenkoller liest sich sehr flüssig und ist durchweg unterhaltsam und spannend. Dem Autor gelingt ein Brückenschlag zwischen dem Berichten persönlicher Anekdoten und dem Einbetten von allgemeinen Informationen aus Politik, Geschichte und Alltagsleben in den bereisten Ländern, so dass man nicht nur individuelle Einblicke in diese Länder bekommt, sondern auch mehr Zusammenhänge zwischen Kolonialismus und den gegenwärtigen Problemen Afrikas verstehen kann.
Sehr gut gefallen hat mir zudem der lebendige Schreibstil, der den Leser vor Ort versetzt und wie ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht wirkt.
Wer einer aufregenden Reise durch Regenwald, Sumpf und Wüste folgen möchte, ohne das heimische Sofa zu verlassen, der sollte Dschungelfieber und Wüstenkoller lesen.
Wolf-Ulrich Cropp: Dschungelfieber und Wüstenkoller. Abenteuer West- und Zentralafrika. DuMont Reiseverlag, 2015, 400 Seiten; 14,99 Euro.
Dieser Post ist Teil des Afrika-Monatsthemas (Länder M bis Z) im Juni 2019 (Tschad).