Die toten Gassen von Barcelona von Stefanie Kremser

„Warum habe ich plötzlich Angst? Oder fühlt sich so Einsamkeit an?“

Anna Silber kehrt zurück zu ihren Ursprüngen – nach Barcelona, wo ihre Mutter geboren wurde und wo Anna selbst nur als Kleinkind zu Besuch war. Sie soll für einen alternativen Reiseführer recherchieren, befindet sich jedoch sehr bald im näheren Umfeld einer Mordermittlung. Bereits sieben Menschen wurden in den vergangenen zwei Monaten umgebracht – völlig unterschiedliche Typen, stets andere Tatwaffen und Szenarien. Doch Anna vermutet sehr bald, dass es einen (bisher ungeahnten) Zusammenhang geben und es sich um die Taten eines einzelnen Täters handeln muss. Und dann gibt es auch bald die achte Leiche…

Die toten Gassen von Barcelona ist ein unterhaltsames, spannendes und stimmungsvolles Buch, das den Leser in die engen Gässchen des Barri Gòtic, in das Jugendstil-Viertel Eixample, ins Künstler- und Touristenviertel der Rambles und in das Hafenviertel Barcelonetta führt. Dabei gelingt der Autorin die Beschreibung der Stadt ausgesprochen gut, so dass diejenigen, die Barcelona kennen, in Erinnerungen schwelgen können, und sich diejenigen, die Barcelona noch nicht besucht haben, die quirlige und geheimnisvolle Stadt sehr gut vorstellen können.

Auch die eigentliche Kriminalgeschichte ist spannend, anschaulich und überzeugend geschildert. Gefallen haben mir zudem die Wechsel zwischen der Geschichte Annas und der (kursiv gedruckten) Geschichte des „Königs“, was den Roman sehr abwechslungsreich macht.

Die toten Gassen von Barcelona ist nicht nur ein fesselnder Krimi, sondern auch eine Reisebeschreibung, und bietet neben Gesellschaftskritik auch jede Menge Wissenswertes über die Stadt.

Stefanie Kremser: Die toten Gassen von Barcelona. Kiepenheuer & Witsch, 2011, 256 Seiten; vergriffen (antiquarisch erhältlich).

Dieser Post ist Teil des Spanien-Monatsthemas im Mai 2019.

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