Die neue Psychosomatik der Körperbeschwerden. Schmerzen, Schwindel, Erschöpfung & Co. besser verstehen und behandeln von Peter Henningsen

„In jeder Sekunde unseres wachen Lebens können wir unseren Körper spüren, den Druck an Rücken und Gesäß beim Sitzen, die Anspannung der Muskeln beim schnelleren Gehen, den Herzschlag. Nur achten wir meistens nicht darauf, nehmen den Körper im täglichen Erleben und Handeln gar nicht oder nur in besonderen Situationen bewusst wahr – wie in einer Atemnot beim Rennen oder einem raschen Herzschlag bei Aufregung. In diesen Situationen ist die Körperwahrnehmung, wenn sie denn bewusst wird, einfach Teil des Gesamterlebens des Rennens, der Aufregung.

Aber oft ist es auch anders.“ (Seite 14)

Peter Henningsen befasst sich in seinem Buch zunächst mit Körperbeschwerden im Allgemeinen. Dann bietet er klinische Fakten zu funktionellen Körperbeschwerden und setzt sich mit Krankheit und Gesundheit sowie dem biopsychosozialen Modell auseinander, fokussiert auf einen veränderten Umgang mit funktionellen Körperbeschwerden.

Über Psychosomatik weiß ich eher wenig, und mich interessiert das Thema auch deutlich weniger als andere Bereiche der Medizin. Da ich bald meine Approbationsprüfung habe, wollte ich mich aber etwas mehr in das Thema einlesen.

Henningsen bietet gute Erklärungen, sein Buch liest sich verständlich und angenehm, ist spannend und lehrreich. Er hat mir die Schwierigkeiten bei der Diagnosefindung und in der Gesundheitspolitik verdeutlicht, und auch die Auseinandersetzung mit Dualismus und biopsychosozialen Ätiologiemodellen empfand ich als interessant und relevant.

Letztendlich hat er mir die Thematik aber weniger nahe gebracht, als ich es mir erhofft habe, wobei er aber durchaus spannende Impulse bietet.

Peter Henningsen: Die neue Psychosomatik der Körperbeschwerden. Schmerzen, Schwindel, Erschöpfung & Co. besser verstehen und behandeln. Klett-Cotta, 2025, 154 Seiten; 25 Euro.

Dazu hab ich auch was zu sagen!