
„Für einen Morel war das Beste gerade gut genug.“
Dezember in Cannes: Frédéric Morel sitzt in einem Café und beobachtet das Treiben auf dem Weihnachtsmarkt. Er wartet auf seine Schwester Geneviève, die ihm über WhatsApp mit einer unterdrückten Nummer eine Nachricht geschickt hat, dass sie ihn auf ein Getränk treffen möchte.
Nach ein paar Negroni wird Frédéric allerdings ohnmächtig und sehr schnell von der Rettung abgeholt.
Die Familie von Genevieve macht sich kurz darauf große Sorgen, da Frédéric spurlos verschwunden ist.
Ich habe die drei Vorgängerromane gelesen, die mir alle sehr gut gefallen haben – sicherlich zum großen Teil, weil ich Paris und vor allem den Montmartre sehr liebe.
Die Geschichte des vierten Buches ist schon von Anfang an etwas (zu) dick aufgetragen und recht stereotyp. Trotzdem fand ich den Roman spannend, und auch die Handlungsorte außerhalb von Paris haben mir gefallen. Sie sind stimmungsvoll und machen beispielsweise neugierig auf Grenoble, das ich noch nie bereist habe.
Die Krimis der Reihe fand ich schon immer etwas überspitzt, aber trotzdem unterhaltsam. Auch dieses Buch ist amüsant und entspannend, aber fast ins Groteske überkonstruiert. Auch die Flucht- und die Kampfszenen empfand ich als viel zu übertrieben, und aus diesem Grund haben sie mich sogar eher gelangweilt. Letztendlich war der Krimi auch sehr vorhersehbar.
Mich hat der Roman vor einer großen Prüfung recht gut unterhalten, aber unterm Strich fand ich ihn einfach etwas zu aufgesetzt.
René Laffite: Die bittersüße Rache vom Montmartre. Commissaire Morel ermittelt. Gmeiner, 2025, 320 Seiten; 17 Euro.