Das große Insektensterben von Andreas H. Segerer und Eva Rosenkranz

„Jede Art erfüllt im Ökosystem ihren jeweiligen „Zweck“, und es liegt nicht an uns, darüber zu befinden, welche Art wir als „überflüssig“ erachten und welche nicht.“ (Seite 27)

Der promovierte Biologe Andreas H. Segerer und die Literaturwissenschaftlerin und Autorin Eva Rosenkranz erzählen in Das große Insektensterben von Artenreichtum und der Bedeutung von Insekten, Fortpflanzung und Metamorphose, Aufgaben der Insekten und „Nutzen“ für den Menschen, Krefeld-Studie zum Artensterben und Anthropozän, Bio- und konventioneller Landwirtschaft, Betonwüsten und Lichtverschmutzung, Klimawandel und Zukunftsaussichten.

Segerer hat mich mit seinen stimmungsvollen Beschreibungen und anschaulichen Beispielen von Anfang an gefangen genommen. Er konnte mich mit seinen persönlichen Anekdoten oft an meine eigene Kindheit in unserem großen Garten erinnern, als die Welt voller Schmetterlinge, Bienen, Marienkäfer und Glühwürmchen war. Aufgrund des persönlichen Bezugs zum Thema, das Segerer mit wissenschaftlichen Befunden untermauert, haben mich seine Ausführungen häufig erschüttert und berührt, weil mir beim Lesen aufgefallen ist, wie viel sich in den letzten 35 Jahren in der Natur verändert hat, was wir schon verloren haben und wohin die Reise noch gehen mag.

Dass man nicht aufgeben sollte, dass jeder helfen kann und dass ein kleiner Schritt besser ist als gar kein Schritt, zeigt Rosenkranz im zweiten Teil des Buches, in dem sie konkrete Tipps gibt, wie man Insekten schützen und sie unterstützen kann.

Vor allem Segerer macht das Ausmaß der Katastrophe, in der wir uns befinden und um die wir uns jetzt und mit voller Aufmerksamkeit widmen müssen, sichtbar und verstehbar, so dass ich diesem Buch viele Leser wünsche.

Das große Insektensterben ist ebenso verständlich wie lehrreich, und genauso sollte ein Sachbuch geschrieben sein – vor allem eines, das so wichtig ist, das informieren und aufrütteln soll und muss.

Andreas H. Segerer und Eva Rosenkranz: Das große Insektensterben. Was es bedeutet und was wir jetzt tun müssen. oekom, 2018, 208 Seiten; 20 Euro.

Dieser Post ist Teil des Insekten-Monatsthemas im Oktober 2020.

2 Gedanken zu „Das große Insektensterben von Andreas H. Segerer und Eva Rosenkranz“

    1. Liebe Kathrin,

      danke für deinen Kommentar! Ich hoffe sehr, dass das Buch viele Leser findet. Schön, dass du es auch schon auf dem Schirm hast :-).

      Liebe Grüße,
      Romy

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