„Sportsgeist interessierte sie nicht. Sie wollte spielen, und sie wollte gewinnen.“ (Track 5)
Nach dem Tod ihrer Eltern lebt Beth Harmon in einem Waisenhaus, wo die Kinder mit Pillen ruhiggestellt werden und wo ein strenges Regiment herrscht. Dort entdeckt Beth das Schachspielen, das ihr der Hausmeister des Waisenhauses beibringt.
Schnell stellt sich heraus, dass Beth ein echtes Ausnahmetalent ist. Als sie Jahre später adoptiert wird, wird sie von ihrer Adoptivmutter gefördert, nimmt an Turnieren teil und perfektioniert ihr Spiel.
Ich kenne die Serie nicht, möchte sie aber nun unbedingt anschauen, da ich das Hörbuch einfach grandios fand.
Von Anfang an ist Das Damengambit stimmungsvoll, und das Waisenhaus als Handlungsort wurde ebenso düster wie lebendig beschrieben, so dass man sich schnell in Beths Welt versetzen kann.
Trotz ihrer anfänglichen Ruppigkeit ist Beth eine sympathische Protagonistin, deren Komplexität fesselt und neugierig auf den Verlauf der Geschichte macht.
Beths Aufstiege und Abstiege im Leben und im Schach zu begleiten, hat mich begeistert und bewegt, dazu baut Walter Tevis eine gelungene Atmosphäre auf, die den Leser und Hörer vollkommen in die Schachwelt eintauchen lässt.
Die Beschreibung der speziellen Stimmung bei den Schachturnieren, die vielen Informationen über Schach, Schachspieler und berühmte Schachpartien und der Spannungsbogen machen Das Damengambit zu einem ganz besonderen Roman, der nicht nur unterhält, sondern auch Wissen über Schach vermittelt und zudem die Geschichte einer beeindruckenden und faszinierenden Frau in einer Männerwelt erzählt.
Walter Tevis: Das Damengambit. Aus dem Amerikanischen von Gerhard Meier. Ungekürzt gelesen von Luise Helm. Diogenes Verlag, 2021; 14,95 Euro.
Dieser Post ist Teil des Schach-Monatsthemas im Januar 2022.