Céleste – »Es wird Zeit, Monsieur Proust«. Zweiter Teil von Chloé Cruchaudet

„Seit du weg bist, kann er nicht mehr arbeiten!“ (Seite 18)

Céleste hat das Haus Marcel Prousts verlassen, arbeitet nicht mehr für ihn, ist psychisch sehr belastet von der Zeit bei und mit ihm.

Proust selbst leidet massiv unter der Situation: Er kann nicht mehr schreiben, kann das Bett kaum verlassen und bittet Céleste, zu ihm zurückzukehren.

Vor anderthalb Jahren habe ich den ersten Teil von Céleste gelesen und war schwer begeistert. Auch der zweite Teil ist ganz wundervoll gezeichnet, nimmt einen mit nach Paris und in vergangene Zeiten.

Proust selbst kommt hier nicht besonders gut weg, doch wird als sehr komplexe Person gezeigt, die herausfordernd, aber auch charismatisch ist, hilflos wirkt und mit Céleste eine ganz besondere und vertrauensvolle Beziehung hat.

Die Zeichnungen sind traumartig, oft in Pastelltönen, laden zum Sinnieren ein und regen die Fantasie an.

Mir hat die zweiteilige Graphic Novel sehr gut gefallen. Ich habe nun immer noch keine Lust, Prousts Romane zu lesen, aber ich habe schöne Einblicke in sein Leben und sein Werk bekommen und habe mich ein wenig nach Paris geträumt.

Chloé Cruchaudet: Céleste. »Es wird Zeit, Monsieur Proust«. Zweiter Teil. Übersetzung von Andrea Spingler. Insel Verlag, 2025, 144 Seiten; 26 Euro.

Dazu hab ich auch was zu sagen!