„Mythen sind nichts Schlimmes. Manche sind wunderschön, und die meisten sind interessant, nur Geschichtsschreibung sind sie nicht.“ (Seite 71)
Der Evolutionsbiologe Richard Dawkins erzählt in Atheismus für Anfänger von Monotheismus und Polytheismus, Agnostikern und Atheisten, Altem und Neuem Testament, Gewissen und Moral, Evolution und natürlicher Selektion, Nebenprodukt-Theorie und Memen, Altruismus und Fremdenangst.
Ich bin gewissermaßen „von Haus aus“ Atheistin, bin ohne jede religiöse Erziehung und Prägung aufgewachsen und vermisse dabei nichts, um mir die Welt erklären und/oder ordentlich staunen zu können. Ich habe dieses Buch gelesen, weil ich wieder einmal Lust auf ein Buch von Dawkins hatte, den ich vor ein paar Jahren viel gelesen habe.
Wie nicht anders von Dawkins erwartet, bietet er auch in diesem Buch kluge und schlüssige Argumentationen, und wenn ich nicht schon Atheistin wäre, wäre ich es sicher nach der Lektüre, denn Dawkins kann gut begründen, warum er was behauptet, er kennt die religiösen Schriften und zahlreiche Mythen, er hat (natürlich) ein fundiertes Wissen im Bereich Evolutionsbiologie.
Er zeigt in seinem Buch Logikfehler und moralische Schwächen von Religionen auf. Für mich war das meist nichts Neues, aber es wurde sehr gut zusammengefasst und unterhaltsam aufbereitet, so dass ich dieses Buch jedem empfehlen möchte, der sich näher mit Moral, Religion, Evolution und Naturwissenschaften befassen möchte.
„Wissenschaft bringt den gesunden Menschenverstand regelmäßig durcheinander. Sie wartet mit Überraschungen auf, die verblüffend oder sogar schockierend sein können; wir brauchen einen gewissen Mut, um der Vernunft zu folgen, wohin sie uns auch führt, selbst wenn sie für uns echte Überraschungen bereithält. Manchmal ist die Wahrheit nicht nur überraschend, sondern sogar beängstigend.“ (Seite 292)
Richard Dawkins: Atheismus für Anfänger. Warum wir Gott für ein sinnerfülltes Leben nicht brauchen. Übersetzung von Sebastian Vogel. Impian, 2021, 320 Seiten; 14,95 Euro.