Ins Nirgendwo, bitte! Zu Fuß durch die mongolische Wildnis von Franziska Bär

„Wir wollten uns auf die Suche machen nach diesem ungefilterten Lebensgefühl, wie man es nur in der Wildnis finden konnte. Wir wollten ins Nirgendwo.“ (Seite 18)

Franziska Bär und ihr Freund Felix planen eine gemeinsame Weltreise und wählen als Startland die Mongolei. Sie wollen einige Wochen im Land verbringen und den Westen der Mongolei zu Fuß erkunden.

Vor dem eigentlichen Reisebericht erzählt Bär von den Reisevorbereitungen und der Angst vor der eigenen Courage, als sie bei einem Probemarsch an der Isar merken, wie beschwerlich und herausfordernd die Reise sein wird.

Doch da der Anschlussflug nach Sydney bereits gebucht ist, gibt es kein Zurück mehr, und die beiden machen sich auf den Weg in den Westen der Mongolei.

Ich habe mich schon ein bisschen mit der Mongolei beschäftigt und ein paar Bücher über das Land gelesen, und obwohl die Mongolei zweifelsohne ein spannendes (Reise-) Land ist, hat es bis dato kein Buch geschafft, mich richtig in seinen Bann zu schlagen und mich wirklich neugierig auf die Mongolei zu machen. Dieses hier schon!

Mir hat besonders gut gefallen, dass Bär sehr viel von ihren ganz persönlichen Eindrücken und Erlebnissen erzählt, dass man beim Lesen eine Vorstellung von der Weite und Kargheit des Landes bekommt, dass sie viel von den unterwegs getroffenen Menschen berichtet.

Bär und ihr Freund sind keine Superhelden, sondern ganz normale Menschen mit Sorgen, Ängsten, Schwächen, Fehlplanungen, Lustlosigkeit und Verzweiflung, und all das macht das Buch zu einem authentischen Reisebericht, der das Land nicht beschönigt und die Reise nicht verharmlost. Alles in allem ist das ganze Unterfangen der beiden ein echtes Abenteuer, das sie mit Bravour meistern, auch wenn oder gerade weil sie mit Hindernissen zu kämpfen haben.

Bär bietet in ihrem Buch Einblicke in Kultur, Mentalität, Landschaften, Sprache und Essen in der Mongolei und unterhält zudem perfekt, wobei der Schreibstil angenehm, lebendig, detailreich und amüsant ist.

Mir hat die Lektüre viel Spaß gemacht, und ich hoffe, dass es auch Bücher zu weiteren Stationen ihrer Weltreise geben wird.

Franziska Bär: Ins Nirgendwo, bitte! Zu Fuß durch die mongolische Wildnis. Conbook, 2019, 285 Seiten; 14,95 Euro.

Dieser Post ist Teil des Nomadenleben-Monatsthemas im Februar 2021.

Dazu hab ich auch was zu sagen!