„Kein Nibelung, so groß seine Kunst auch sein mag, kann dieses Schwert je schmieden.“ (Track 4)
Nachdem Siegfrieds Mutter Sieglinde bei der Geburt ihres Sohnes stirbt, wächst Siegfried bei dem Zwerg Mime auf, dem Bruder Alberichs, der einst das Rheingold gestohlen hat.
Siegfried hatte schon oft vor, Mime zu verlassen, doch ungeklärte Fragen nach seiner eigenen Herkunft halten ihn ab. Eines Tages erfährt er von Mime endlich, wer seine Mutter war, und erhält das zerbrochene Schwert seines Vaters, aus dem sich Siegfried ein neues Schwert schmiedet und schließlich in den Wald zieht, um den Riesen Faffner zu töten, der in Gestalt eines Drachen den Goldschatz bewacht.
Wie die ersten beiden Teile des Nibelungen-Opernzyklus (Das Rheingold, Die Walküre) ist auch Siegfried ein Hörspiel-Meisterwerk.
Die Texte wurden von den verschiedenen Sprechern sehr gelungen eingelesen, die eingespielten Teile von Richard Wagners Oper Siegfried gefallen mir als Wagnerianerin natürlich ausgesprochen gut, auch die anderen Hintergrundgeräusche und Melodien sind atmosphärisch, stets passend und runden das Hörerlebnis perfekt ab.
Wagners Oper Siegfried dauert knappe 4 Stunden, das Hörspiel wurde auf etwas mehr als 1 Stunde verdichtet. Nichtsdestotrotz fängt das Hörspiel die Stimmung sehr gut ein, und als Hörer bekommt man einen guten ersten Einblick in den Inhalt der Oper.
Inhaltlich wird es hier ein wenig schwülstig, was bei dem Thema zu erwarten war, aber das Ganze ist trotzdem (oder gerade deshalb) ein großer Hörspielspaß.
Siegfried und die anderen Hörspiele des Nibelungen-Opernzyklus machen große Lust auf einen Wagner-Operntag.
Richard Wagner: Siegfried. Der Ring des Nibelungen 3. Hörspiel mit Lars Rudolph, Bibiana Beglau, Dimitrij Schaad. Der Audio Verlag, 2022; 16 Euro.