Zwangsstörung. Grundlagen – Formen – Interventionen von Charles Benoy und Marc Walter (Herausgeber)

„All dies erscheint bitter, wenn man bedenkt, welch gute Behandlungsmöglichkeiten heute für Zwangsstörungen zur Verfügung stehen. Doch leider erreichen die effektiven Therapiemethoden letztlich nur einen kleinen Teil der Betroffenen.“ (Seite 13f)

Das Buch befasst sich initial mit den Grundlagen der Zwangsstörung: Erscheinungsbild und Klassifikation, Epidemiologie und Verlauf, theoretische Modelle, psychodynamische und systemische Aspekte sowie Neurobiologie.

Danach gehen die Autorinnen und Autoren näher auf die Diagnostik, die Differenzialdiagnosen und Komorbidität ein. Sie befassen sich mit spezifischen Perspektiven (Kindes- und Jugendalter, höheres Lebensalter, kulturspezifische Aspekte) und schließlich mit der Behandlung (kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansätze, kognitive Techniken, dritte Welle, Pharmakotherapie, psychosoziale Behandlungsinterventionen, technologiegestützte Behandlung, Einbezug von Angehörigen).

Mir macht die psychotherapeutische Behandlung von Zwangsstörungen viel Spaß, und ich wollte gerne mehr über dieses ebenso spannende wie die Betroffenen belastende Störungsbild erfahren.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen: Es ist klar und übersichtlich gegliedert, lässt sich gut und flüssig lesen, ist durchweg fundiert und auf dem aktuellen Stand.

Die Autoren erklären sehr detailliert und verständlich die wichtigsten Aspekte der Zwangsstörung, bieten dabei ein breites Bild, gehen aber auch in die Tiefe, wobei der Fokus klar auf der kognitiven Verhaltenstherapie liegt.

Ich habe das Buch von Anfang bis Ende gelesen, was ich sehr empfehlen kann, da es viel Wissen vermittelt und sich spannend liest. Es eignet sich aber auch sehr gut zum Nachschlagen, wenn man eine konkrete Frage im Kopf hat.

Charles Benoy und Marc Walter (Herausgeber): Zwangsstörung. Grundlagen – Formen – Interventionen. Kohlhammer, 2022, 280 Seiten; 46 Euro.

Dazu hab ich auch was zu sagen!