„Das Dekontaminieren funktioniert nicht!“
Im Buch wird von verschiedenen Personen erzählt, deren Leben sich durch das Reaktorunglück in Fukushima dramatisch geändert hat.
Vorgestellt werden z.B. die Biobäuerin Sachiko Sato, die über die Veränderung der Natur und die Verödung ganzer Landstriche spricht, der Komponist und Dirigent Takehito Shimazu, der die Musik nutzt, um seine Gefühle auszudrücken, die Waldorfkindergärtnerin Sadako Nonma, die nur noch auf drei Kinder aufpassen muss, weil alle anderen Familien weggezogen sind, und Yuko Nashimoto, die mit ihrem Kind nach Kyoto umgezogen ist, um es vor der Radioaktivität zu schützen, und dafür ihren Ehemann zurückgelassen hat.
Die Thematik des Buches ist ohne Frage spannend und bewegend, die Art des Erzählens hat mir jedoch nicht so gut gefallen.
Ich empfand das Buch als weitschweifig und zu wenig fokussiert. Zwar bietet Zuhause in Fukushima viele interessante Informationen, aber diese Informationen muss man eher mit der Lupe suchen. Ich habe das Buch irgendwann nur noch quergelesen und habe mir diejenigen Abschnitte genauer angeschaut, die für mich spannend waren.
Durch die Weitschweifigkeit empfand ich das Buch und die Schicksale der vorgestellten Personen leider als weniger fesselnd und weniger bewegend als vor der Lektüre und in Anbetracht des Themas angenommen.
Judith Brandner: Zuhause in Fukushima. Das Leben danach. Porträts. Kremayr & Scheriau, 2014, 160 Seiten; 22 Euro.
Dieser Post ist Teil meines Radioaktivität-Monatsthemas im Mai 2020.