„Wir sind unterwegs auf dem längsten Schienenstrang der Welt, durch den größten Flächenstaat und zum tiefsten See der Erde. Wir fahren immer der aufgehenden Sonne entgegen, um am Ende der 9288 Kilometer langen Strecke bei hoffentlich bestem Wetter in Wladiwostok am Pazifischen Ozean anzukommen.“
Der Dresdener Holger Fritzsche erzählt in seinem Buch Wodka. Weite. Abenteuer von seinen Reisen mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau über Kirow, Omsk, Nowosibirsk, Irkutsk, den Baikalsee und Ulan-Ude bis nach Wladiwostok sowie mit dem „Zarengold“ von Moskau nach Peking.
Eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn steht schon sehr lange auf meiner Reise-To-do-Liste, und ich habe bereits sehr viel darüber und über Russland im Allgemeinen gelesen, war aber selbst noch nie in Russland.
Den Bildband von Fritzsche fand ich – auch im Vergleich zu anderen, sehr lohnenswerten und informativen Büchern über die Transsibirische Eisenbahn und Russland – sehr gelungen. Der Autor erzählt in Wodka. Weite. Abenteuer von Geschichte und Kultur, Menschen und Mentalität, Städten und Landschaften und berichtet oft mit einem Augenzwinkern von besonderen Momenten, die er auf seinen Reisen erlebt hat, und von unterwegs getroffenen Personen.
Neben diesen sehr persönlichen Eindrücken, die er mit dem Leser teilt, haben mir besonders die Fotos von atemberaubenden Landschaften, pulsierenden Großstädten und beschaulichen Dörfern gefallen. Die Texte im Buch sind informativ und spannend, wobei es sich häufig um Informationen handelt, die man nicht schon mehrfach in anderen Büchern gelesen hat, sondern um interessante Details oder ungewöhnlichere Aspekte des Landes und der Reise.
Wodka. Weite. Abenteuer ist das beste Buch, das ich bisher zum Thema Transsibirische Eisenbahn gelesen habe, und verbindet lehrreiche Texte mit faszinierenden Fotografien.
Holger Fritzsche: Wodka. Weite. Abenteuer. NG Buchverlag, 2016, 240 Seiten; 49,99 Euro.
Dieser Post ist Teil des Zugfahrt-Monatsthemas im Oktober 2019.