„EMDR ist eine Psychotherapieform, bei der das Gehirn dazu angeregt wird, belastende Erinnerungen zu verarbeiten. Dies erfolgt in der Verarbeitungsphase über Augenbewegungen und andere Stimulationswege mit dem Ziel, dass Belastungen wie zum Beispiel Traumatisierungen sich nicht mehr belastend anfühlen, sondern als etwas Vergangenes im Gedächtnis abgelegt werden können. Auf diese Weise sollen belastende Erlebnisse nicht mehr störend in die Gegenwart einwirken.“ (Seite 11)
Anna-Konstantina Richter erklärt in ihren Therapie-Tools initial, was Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) ist, und stellt die acht Phasen der EMDR-Behandlung vor.
Danach geht sie auf den Ablauf der Diagnostik sowie auf das AIP-Modell ein, bevor sie ausführliche EMDR-Ablaufschemata für ausgewählte Störungsbilder (z.B. Borderline-Persönlichkeitsstörung, Hypochondrie, Skin Picking, Verhaltenssüchte, soziale Phobie, Monotrauma, multiple Traumatisierung, Panikstörung, Anorexie und Bulimie) bietet.
Am Ende ihres Buches widmet sich Richter der Rückfallprophylaxe, den Frühwarnzeichen und der Selbsthilfe.
Vor der Lektüre des Buches wusste ich lediglich ganz Basales über EMDR, obwohl mir die Methode an sich seit zwei Jahrzehnten bekannt ist.
Wie von den Therapie-Tools gewohnt, wurden auch hier die Inhalte sehr praxisnah und übersichtlich zusammengefasst, und die Arbeits- und Infoblätter erleichtern die therapeutische Arbeit enorm, da sich das Gelesene dadurch gewissermaßen sofort anwenden lässt.
Ich habe hier sehr viel gelernt – nicht nur über EMDR, sondern auch über das Thema Trauma im Allgemeinen.
Sehr gut gefallen haben mir die detaillierten Abläufe für EMDR bei verschiedenen psychischen Störungen, was es ermöglicht, EMDR recht unkompliziert anzuwenden.
Anna-Konstantina Richter: Therapie-Tools EMDR. Beltz, 2024, 211 Seiten; 42 Euro.
Ein Gedanke zu „Therapie-Tools EMDR von Anna-Konstantina Richter“