Schlagwort-Archive: Fernost

Unter der Mitternachtssonne von Keigo Higashino

„Es kommt mir vor, als würde mein Leben unter der Mitternachtssonne stattfinden.“ (Seite 363)

Junzo Sasagaki von der Mordkommission Osaka genießt seinen freien Tag, indem er durch die Stadt streift und gegrillten Tintenfisch isst, als er plötzlich mitten in einen Polizeieinsatz gerät: Seine Kollegen untersuchen eine männliche Leiche, die in einem leerstehenden Gebäude gefunden wurde.

Das Opfer wurde erstochen, hatte sich aber anscheinend nicht gewehrt und wurde, da er seinen Führerschein und Visitenkarten dabei hatte, sofort als der Pfandleiher Yosuke Kirihara identifiziert. Dieser hatte kurz vor seinem Tod noch die junge Witwe Fumiyo Nishimoto besucht, mit der er möglicherweise eine Affäre hatte, und zudem 1 Millionen Yen von seinem Konto abgehoben.

Obwohl es zahlreiche Verdächtige und überzeugende Motive für den Mord gibt, wird der Täter nicht gefasst, doch Sasagaki gibt nicht auf, und fast 20 Jahre später versucht er immer noch, den Fall aufzuklären. Unter der Mitternachtssonne von Keigo Higashino weiterlesen

Verdächtige Geliebte von Keigo Higashino

„Verlassen Sie sich auf mich. Mit logischem Denken werden wir alles heil überstehen.“

Yasuko Hanaoka hat sich nach der Scheidung von ihrem gewalttätigen Mann Shinji Togashi gerade wieder ein normales Leben aufgebaut, hat den Job im Nachtclub aufgegeben, arbeitet in einem Imbiss, kümmert sich um ihre Tochter Misato.

Als ihr Ex-Mann plötzlich aus dem Nichts auftaucht, gerät Yasukos Leben aus den Fugen: Nach einem Streit schlägt Misato den verhassten Stiefvater nieder, letztendlich erwürgt Yasuko ihn mit einem Kabel.

Ihr Nachbar Ishigami, der als Mathematiklehrer arbeitet und anscheinend in Yasuko verliebt ist, hilft ihr, die Leiche verschwinden zu lassen und den Mord zu vertuschen. Doch kommt ihnen wirklich niemand auf die Schliche? Lässt sich mit Logik das perfekte Verbrechen begehen bzw. ein unerschütterliches Alibi konstruieren? Verdächtige Geliebte von Keigo Higashino weiterlesen

Böse Absichten von Keigo Higashino

„Jeder Mensch hat seine Geheimnisse.“

Der Bestsellerautor Kunihiko Hidaka wird in seinem Haus ermordet, kurz bevor er mit seiner Frau Rie nach Kanada auswandern will. Sein Freund Osamu Noniguchi und Rie finden die Leiche und informieren die Polizei.

Kommissar Kaga versucht, dem Täter auf die Spur zu kommen, aber anfangs sieht es so aus, als habe jeder im direkten Umfeld Hidakas ein hieb- und stichfestes Alibi. Böse Absichten von Keigo Higashino weiterlesen

Die unheimliche Bibliothek von Haruki Murakami

„War all das wirklich geschehen? Ehrlich gesagt, ich wusste es nicht.“ (Seite 63)

Der Ich-Erzähler geht – wie viele Male zuvor – auf dem Nachhauseweg in eine Bibliothek. Dort fragt er die Bibliothekarin nach einem Buch über Methoden der Steuereintreibung im Osmanischen Reich und wird von ihr in den Keller der Bibliothek geschickt. Dort trifft er auf einen sonderbaren, alten Mann, der ihm drei uralt aussehende Bücher in die Hand drückt und betont, dass er die Bücher nicht ausleihen dürfe, sondern hier in der Bibliothek lesen müsse.

Der Alte führt den Ich-Erzähler durch ein Kellerlabyrinth und bringt ihn schließlich in ein Verlies, das der Junge erst wieder verlassen darf, wenn er die drei Bände auswendig aufsagen und in einem Monat eine schwierige Prüfung über den Inhalt erfolgreich absolvieren kann. Die unheimliche Bibliothek von Haruki Murakami weiterlesen

Die Ladenhüterin von Sayaka Murata

„Vor allem morgens, wenn der Tag beginnt und die Menschen an unserer fleckenlos polierten Scheibe vorbeieilen, genieße ich meine Arbeit in dem hell erleuchteten Glaskasten. Um diese Zeit erwacht die Welt, und ihre Zahnräder setzen sich in Bewegung. Eines dieser Rädchen bin ich, und ich drehe mich immerfort.“

Die Ich-Erzählerin Keiko Furukura, bereits als Kind sonderbar, etwas verhaltensauffällig und ohne rechtes Gespür für Interaktionen mit anderen Kindern oder mit Erwachsenen, hat auch im späteren Leben kaum Sozialkontakte, ist wenig kompetent im Umgang mit ihren Mitmenschen und ist am liebsten allein.

Als sie während ihrer Studentenzeit zufällig an einem Konbini, einem Convenience Store, vorbeikommt und sieht, dass der Laden Mitarbeiter sucht, bewirbt sie sich für die Stelle.

Es gibt im Laden viele Regeln, so wird Keiko z.B. geschult, wie sie mit Kunden umgehen und wie sie lächeln soll, aber Keiko findet bei der Arbeit ihre Erfüllung: Die Ladenhüterin von Sayaka Murata weiterlesen