„Allmählich erkennt man jedoch, dass das wahre Problem nicht so sehr das Hören der Stimmen selbst ist als vielmehr die Unfähigkeit, mit ihnen umzugehen.“ (Seite 17, Zitat von Douwe Bosga)
Marius Romme und Sandra Escher erklären in Stimmenhören verstehen, warum ein neuer Ansatz bezüglich des Stimmenhörens wichtig, notwendig und längst überfällig ist.
Sie schreiben von Stimmenhören ohne psychiatrische Diagnose, von Auswirkungen der Stimmen auf den Stimmenhörer, Diagnostik, Beziehungen zwischen Stimmen und Lebensgeschichte, Analyse der Stimmen im Interview, Erstellen eines Berichts und Entwicklung einer Hypothese, Umgang mit Stimmen, alternativen Behandlungsansätzen und Selbsthilfe. Dem Buch liegt eine Kopie des Maastricher Fragebogens bei.
Ich plane derzeit keine Durchführung des Maastricher Fragebogens, aber ich wollte das Buch gerne lesen, um einen Einblick zu bekommen, da mich das Thema sehr interessiert.
Ich empfand das Buch als sehr praxisnah und sehr fundiert, nur am Ende des Buches gibt es ein paar esoterische Ansätze, auf die ich gerne verzichten könnte und die das ansonsten tolle Buch meiner Meinung nach leicht abwerten.
Die Autoren bieten sehr viele Fallbeispiele und Forschungsergebnisse, und dass der gesamte Fragebogen komplett erklärt und die Durchführung mit Beispielen angereichert wurde, empfinde ich als sehr hilfreich und sehr unterstützend, um beim Lesen viel zu lernen und bereits einige mögliche Fallstricke im Auge behalten zu können.
Hier wird sehr detailliert angeleitet, wie man ein gutes Interview durchführt und worauf man achten sollte. Gut fand ich dabei auch, dass nicht nur Fallbeispiele, sondern auch Korrekturen und Verbesserungen abgedruckt sind.
Marius Romme und Sandra Escher: Stimmenhören verstehen. Der Leitfaden zur Arbeit mit Stimmenhörern. Psychiatrie Verlag, 2013, 240 Seiten; 25 Euro.
Ein Gedanke zu „Stimmenhören verstehen. Der Leitfaden zur Arbeit mit Stimmenhörern von Marius Romme und Sandra Escher“