Ressourcenorientierte Suchttherapie. Grundlagen und Methoden des Orpheus-Programms von Michael Musalek

„Suchterkrankung ist ein komplexes leidbringendes Geschehen und macht daher nicht zuletzt auch aufgrund des Facettenreichtums des Krankheitsgeschehens ein hochkomplexes Behandlungsangebot erforderlich.“ (Seite 84)

Michael Musalek setzt sich im ausführlichsten Kapitel seines Buches mit ressourcenorientierter Suchttherapie auseinander, geht dabei auf den Begriff der Ressource ein, stellt Entwicklungen von Ressourcenmodellen und -klassifikationen vor, beschreibt ausführlich ressourcenorientierte Suchtdiagnostik in der klinischen Praxis und widmet sich dem Thema der ressourcenorientierten Therapie.

Im Anschluss stellt Musalek das Orpheus-Programm vor (Ausgangssituation und Grundlagen, Namensgebung, theoretische Basis und Grundprinzipien, Therapieziele des Orpheus-Programms, ressourcenorientiertes modulares Therapieprogramm in Theorie und Praxis).

Ich habe beruflich recht viel mit Sucht zu tun und arbeite oft ressourcenorientiert, weshalb mich dieses Buch ganz besonders interessiert hat.

Musalek bietet eine sehr ausführliche Einführung ins Thema Ressourcen, was für meinen Geschmack etwas zu lang war. Auch die genaue Beschreibung der Kategorien von Ressourcen (z.B. kognitive, emotionale, körperliche, soziale, spirituelle, ästhetische Ressourcen) war mir etwas zu ausführlich und zu wenig fokussiert, obgleich ich hier durchaus hilfreiche Impulse bekommen habe.

Letztendlich habe ich etwas andere Erwartungen an das Buch gehabt, hatte mir konkreteren Input erhofft. Ich empfand das Buch als wenig praxisnah und für meine Zwecke leider nicht als hilfreich.

Michael Musalek: Ressourcenorientierte Suchttherapie. Grundlagen und Methoden des Orpheus-Programms. Kohlhammer, 2024, 153 Seiten; 39 Euro.

Dazu hab ich auch was zu sagen!