„Krisen sind Lebensmomente, in denen Gewohntes in Bewegung gerät. Diese Destabilisierung ist einesteils mit Gefahren, anderenteils mit Chancen verbunden.“ (Seite 31)
Manuel Rupp erklärt in seinem Buch, was eine Krise von einem Notfall unterscheidet, was bei einer überfordernden Belastung geschieht, wer bei welchem Notfall kontaktiert werden und wie man bei akuter Aggression und Gewalt sowie bei wahnhaftem Verhalten und bei schwer kommunikationsgestörten Klienten vorgehen sollte. Zudem erwähnt er Schritte zur Problemlösung, Ziele und Prioritäten der Krisenintervention sowie Phasen einer Intervention und bietet Tipps für die Kommunikation.
Psychiatrische Krisenintervention ist ein knapp gehaltenes Buch, dass schnell, verständlich, übersichtlich und fokussiert über das Wichtigste zum Thema informiert.
Dabei empfand ich das Buch durch die vielen Fallbeispiele durchweg als praxisnah, dennoch habe ich ein wenig Zeit gebraucht, um mich einlesen zu können.
Den Einstieg ins Buch, vor allem das Kapitel „Krisen und Krisenbewältigung verstehen“, empfand ich als etwas konfus geschrieben und – zumindest für mich – weniger relevant. Dieser Eindruck hat sich jedoch in den nächsten Kapiteln verflüchtigt, und vor allem der Abschnitt zum Vorgehen bei Selbst- und Fremdgefährdung hat mir gut gefallen, weil hier wertvolle und hilfreiche Tipps für die praktische Arbeit gegeben werden.
Sehr gelungen fand ich auch das Kapitel über Selbsthilfe für Helfer sowie die Checklisten, so dass ich Psychiatrische Krisenintervention für alle empfehlen kann, die sich intensiver mit dem Thema beschäftigen oder bestimmte Teilaspekte nachschlagen möchten.
Manuel Rupp: Psychiatrische Krisenintervention. Psychiatrie Verlag, 2018, 157 Seiten; 20 Euro.