Letzte Lieder. Sterbende erzählen von der Musik ihres Lebens von Stefan Weiller

„Mein Liederwunsch ist ganz schlicht und zum Sterben schön. Es sagt nur eins: Wir müssen es nehmen, wie es kommt.“

Stefan Weiller hat Sterbende in Hospizen besucht und sie gebeten, „aus ihrem Leben zu erzählen und eine Musik zu nennen, die für ihr Leben von besonderer Bedeutung ist“. Diese Interviews hat er in ganz Deutschland geführt, dabei Menschen von Anfang 20 bis Mitte 90 kennengelernt und ihre persönliche Geschichte angehört.

Die Texte sind das Ergebnis freier Nacherzählungen, die der Autor aus dem Gedächtnis wiedergegeben hat. Dabei wurden wesentliche Merkmale verfremdet, so dass keine Rückschlüsse auf den tatsächlich Interviewten gezogen werden können.

Ich empfand das Buch als unglaublich bewegend und sehr berührend. Die Geschichten sind häufig traurig, doch machen auch Mut, zeigen Lebensfreude und Hoffnung. Manche Interviewpartner sind weise, andere lustig, wieder andere eher distanziert. Jede einzelne Geschichte zeigt jedoch, wie diese Menschen ihr Leben gelebt haben und wie sie darauf zurückblicken – und schließlich auch, was am Ende wichtig und von Bedeutung ist.

Ein anderes ergreifendes Buch zum Thema Trauer ist Dieser Mensch war ich von Christiane zu Salm.

Stefan Weiller: Letzte Lieder. Sterbende erzählen von der Musik ihres Lebens. Edel Books, 2017, 256 Seiten; 22 Euro.

Dieser Post ist Teil meines Musik-Monatsthemas im Februar 2020.

Dazu hab ich auch was zu sagen!